Dr. Li Wenliang (34) ist tot: Er warnte vor dem Coronavirus

Wuhan in central China's Hubei province.. (Chinatopix via AP)
Wuhan in central China's Hubei province.. (Chinatopix via AP) Copyright Chinatopix via AP
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Von euronews mit dpa, New York Times
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Weil er die Behörden auf die Gefahren durch 2019-nCoV aufmerksam machen wollte, wurde Li Wenliang von der Polizei bedroht

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Der chinesische Augenarzt Li Wenliang, der als einer der ersten vor dem neuen Coronavirus gewarnt hatte, ist gestorben. Das teilte ein Sprecher des Wuhan-Zentralkrankenhauses mit.

Zuvor hatte es widersprüchliche Angaben zu seinem Zustand gegeben. Die chinesische staatliche Zeitung "Global Times" hatte berichtet, er sei an dem Virus gestorben, der Eintrag wurde allerdings später gelöscht.

Medienberichten zufolge hat der Augenarzt eine Frau, die beide erwarteten im Sommer das zweite Kind.

Laut New York Times gab es bis zuletzt auf Weibo - dem chinesischen Facebook - viele gute Wünsche für Doktor Li Wenliang unter dem Post des Krankenhauses von Wuhan.

Behörden warfen Li Wenliang vor, er verbreite Gerüchte

Der 34 Jahre alte Arzt und sieben weitere Teilnehmer einer Medizinergruppe zunächst von der Polizei vorgeladen und verwarnt worden. Ihnen wurde vorgeworfen, sie verbreiteten Gerüchte und sorgten für Unruhen. Die Ärzte wurden mehrmals verhört und mussten dann unterschreiben, dass sie nichts mehr über den Ausbruch berichten.

Li Wenliang hat aber weiter über das Coronavirus, das er zunächst für eine Art SARS hielt, informiert - auch nachdem er sich selbst mit 2019-nCoV infiziert hatte. SARS ist das "Schwere Akute Respiratorische Syndrom", das 2002/2003 ausgebrochen war und das etwa 1.000 Todesopfer gefordert hatte. Er postete auch vom Krankenbett aus.

Bei einer Patientin hatte sich der Augenarzt im Januar angesteckt, als es schon etwa 10.000 Erkrankte in Wuhan gab. In Interviews der vergangenen Tage zeigte sich Li Wenliang optimistisch, dass er bald wieder gesund werden und seine Arbeit wieder aufnehmen könne.

Laut offiziellen Angaben von diesem Donnerstag sind weltweit, aber vor allem in China 28.200 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und mindestens 564 daran gestorben.

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