FIFDH in Genf: Den Zustand der Welt durchleuchten

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Von Frédéric PonsardSabine Sans
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Das Internationale Filmfestival und Forum für Menschenrechte fand dieses Jahr aufgrund des Coronavirus nur in einer Online-Version statt.

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Das Internationale Filmfestival und Forum für Menschenrechte (FIFDH) in Genf ist eine der führenden Veranstaltungen dieser Art in Europa. Die Ausgabe 2020 wurde wegen des Coronavirus abgesagt. Um ihrer Mission nachzukommen, lassen die Veranstalter die eingeladenen Aktivisten und Künstler trotzdem zu Wort kommen. Sie erhielten eine Plattform im Internet:

"Wir müssen zwar das Festival aber nicht den Kern unserer Mission absagen", sagt Bruno Giussani, Präsident des FIFDH-Stiftungsrates. "Der besteht natürlich im Zeigen von Filmen und anhand dieser Filme über Menschenrechtsfragen zu sprechen, die überall auf der Welt missachtet werden. Wir geben Aktivisten, Künstlern, Experten eine Stimme, um schlimme Situationen anzuprangern, Lösungen und mögliche Antworten vorzuschlagen und hervorzuheben."

Plattform im Internet

Allein Journalisten konnten die Pressekonferenzen und Debatten in Anwesenheit der Gäste verfolgen. Das Festival präsentierte den Film "Prison for Profit" sowie die Buch-Recherche von Ruth Hopkins, die diesen Dokumentarfilm über die Privatisierung von Gefängnissen in Südafrika und auf der ganzen Welt inspirierte.

"Wir haben von Folterungen erfahren, Gefangenen wurde gegen ihren Willen Psychopharmaka gespritzt: Diese Vorfälle ereigneten sich in einem Privatgefängnis, das von G4S, einem großen internationalen Konzern betrieben werden", erzählt Co-Filmemacherin Femke Van Velzen. "Die Firma G4S, die dieses Gefängnis betreibt, agiert weltweit, aber man kann nie wirklich eine Verbindung herstellen."

Eines der zentralen Themen in diesem Jahr ist das humanitäre Völkerrecht, insbesondere in Syrien. Der Film "The Cave" ist auf der Festivalseite und YouTube zugänglich. Die Hauptdarstellerin spricht auf dem Festival über die Situation in Damaskus:

"Dieser Film bzw. diese Dokumentation zeigt meine Realität, meinen Alltag", so die Ärztin Amani Ballour. "Wir wollen mit diesem Film zeigen, was wirklich in Syrien passiert. Das ist unser Zeugnis über Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wir wollen den Menschen, den Überlebenskampf des syrischen Volkes, der syrischen Frauen und Kinder zeigen, wie sie unter diesen sehr schlechten Bedingungen leben."

Die Themen dieser Online-Festivalausgabe sind zahlreich, von China über den Sudan bis hin zu Palästina. Der Zustand der Welt wird durchleuchtet. Auch Umwelt und Klimawandel gehören zu den Hauptthemen. Auf der Festival-Webseite findet man alle Debatten der diesjährigen Ausgabe.

Journalist • Frédéric Ponsard

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