Zagreb: ein Bummel durch Kroatiens lässige Hauptstadt

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Von Monica PinnaSabine Sans
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Reich an Geschichte und Traditionen ist die Stadt bekannt für ihr kulturelles Flair: ob Kaffeehauskultur, Straßenkunst oder eines der unzähligen Museen - für jeden Geschmack ist etwas dabei.

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Zagreb ist eine traditionsreiche alte Stadt mit frischem Geist: Die Altstadt kann auf eine fast tausendjährige Geschichte zurückblicken. Die Hauptstadt Kroatiens liegt im Nordosten des Landes am Fuße des Medvednica-Gebirges und wird vom Fluss Save durchflossen. Lange Zeit gehörte die Balkan-Perle zum Kaiserreich Österreich-Ungarn. Das merkt man nicht nur an der Barock-Architektur, sondern auch in der ausgeprägten Kaffeehauskultur der Einheimischen.

Die Stadt ist in Ober- und Unterstadt aufgeteilt. Die beiden Stadtteile werden mit der Uspinjača verbunden, sie ist mit 66 Metern Länge die kürzeste Standseilbahn der Welt. Ein Bummel durch Zagreb in dieser Explore-Folge.

"Kroatiens Hauptstadt Zagreb ist bekannt für ihre reiche Geschichte und ihr kulturelles Flair", meint euronews-Reporterin Monica Pinna. "Ich werde Ihnen ein bisschen von beidem zeigen, von den Sehenswürdigkeiten bis hin zu Geheimtipps abseits der ausgetretenen Pfade."

Dolac: der Bauch von Zagreb

Den Puls einer Stadt spürt man besten auf dem lokalen Markt: Die erste Station ist deshalb Dolac, Zagrebs Bauernmarkt seit 1930 direkt im Zentrum:

"Der Markt liegt zwischen dem historischen Stadtkern Kaptol und der Ober- und der Unterstadt", erklärt Alida Mezić, Blue Bike-Gründerin. "Menschen aus all diesen Vierteln treffen sich hier, um Lebensmittel zu kaufen, zu verkaufen und zu flanieren."

Die Einheimische arbeitet seit Jahren als Fremdenführerin. Mit ihr findet die euronews-Reporterin die leckersten Sachen auf dem Markt wie zum Beispiel die Zutaten für ein typisches Frühstück:

"Hier findet man Frischkäse, den wir mit Sauerrahm mischen. Ein bisschen salzen und würzen mit Schnittlauch und Knoblauch. Das ergibt ein sehr gesundes leckeres Frühstück, typisch für die Region", sagt Alida Mezić. Wer den Markt besucht, sollte nicht versäumen, den berühmten lokalen Krapfen zu probieren.

Gemütliche Kaffeehauskultur

Nächste Station ist eines der Kaffeehäuser, für die die Stadt bekannt ist: Das K&K gehörte einst einem Schriftsteller. Die Wände sind voll mit Fotos von Zagreb und berühmten Persönlichkeiten. Warum ist die Kaffeekultur so wichtig in Zagreb?

"Sich auf einen Kaffee zu treffen, heißt Freunde zu treffen und eine gemütliche Zeit zu verbringen. Nicht wie in Italien, wo man den Kaffee sofort trinkt. Hier lässt man sich Zeit, verweilt und genießt", erklärt die Fremdenführerin.

Zagreb kann man sehr gut mit dem Fahrrad erkunden. Die Stadtführerin kennt die besten Wege. In der Unterstadt fährt man Nationaltheater vorbei. Seine gelbe Fassade ist typisch für die österreichisch-ungarische Architektur. Beim Aufstieg zum mittelalterlichen Teil der Stadt kommt man an der gotischen Kathedrale und der bunten Markuskirche vorbei. Pünktlich zum Mittagskanonenschuss erreichen die beiden Frauen den Turm, ein Wahrzeichen Zagrebs.

Zagrebs lässige Atmosphäre zieht viele Ausländer an - wie den Studenten Francisco aus Chile. Die euronews-Reporterin trifft ihn an seinem Lieblingsort, dem Zrinjevac-Park in der Unterstadt: "Hier kann man in der Zeit zurückreisen und sich ausmalen wie das Leben Anfang des 20. Jahrhunderts war, als der Orient-Express durch die Stadt fuhr, eine romantische Vorstellung."

Europäische Hauptstadt der Museen

Zagreb gilt als die europäische Hauptstadt mit der höchsten Anzahl von Museen pro Quadratmeter. Aufgrund der farbenfrohen Straßenkunst könnte man die Stadt selbst als eines davon bezeichnen, so Monica Pinna: "Die Wandmalereien zu finden gleicht einer Schatzsuche, denn die Bilder sind über die ganze Stadt verstreut. Man braucht gute Schuhe und eine gehörige Portion Neugierde."

Die Zagreber Straßenkunst ist sehr lebendig: Ständig werden neue Kunstwerke geschaffen, während andere verblassen. Das Medika ist ein Kulturzentrum, an dem sich einige der etabliertesten Straßenkünstler verewigt haben:

"Die erste Generation begann Anfang, Mitte der 80er Jahre. Dann teilte sich die Szene in zwei Stilrichtungen - das gilt weltweit - in Straßen- und Graffiti-Kunst", sagt Straßenkünstler Krešimir Golubić. "Das passierte auch hier in Zagreb, wenn auch nicht so radikal. Das Ergebnis sind Orte wie dieser, einer der authentischsten Plätze in Zagreb."

Foto: Monica Pinna

In Zagreb gibt es eine lebendige Kunstszene, die sich in die Vergangenheit der Stadt einbettet. Die Kunstgalerie Lauba residiert in einem ehemaligen österreichisch-ungarischem Reitstall. Heute wird hier zeitgenössische Kunst ausgestellt, lokale Kunstwerke wie das riesige Palindrom von Damir Sobota:

Foto: Monica Pinna

Journalist • Monica Pinna

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