Fast 800 weitere Leichen lagen Zuhause - in Guayaquil

In Guayaquil, der Wirtschaftsmetropole Ecuadors, sind etwa 800 weitere Leichen gefunden worden. Da die Bestattungsunternehmen seit Wochen völlig überlastet und fast alle Friedhöfe voll sind, waren zahlreiche Menschen, die sehr wahrscheinlich an Covid-19 gestorben waren, noch bei sich zu Hause. Gefunden wurden sie von einer Spezialeinheit der Armee.
Für viele Angehörige der Verstorbenen waren die letzten Wochen traumatisierend. Sie schafften es einfach nicht, eine Bestattungsmöglichkeit für die Toten zu finden. Es waren zu viele Menschen auf einmal gestorben.
Inzwischen sind Soldaten im Einsatz, um beim Transport der Verstorbenen zu helfen. Offenbar wurden auch 600 Tote beerdigt, ohne dass zuvor ihre Identität geklärt werden konnte. Davon spricht Jorge Wated, der Chef der Spezialeinheit der Armee, die den Abtransport der Leichen organisieren soll.
Zuvor war die Zahl der Patienten, die in Guayaquil in Krankenhäusern gestorben sind, mit 631 angegeben worden. Es heißt. 4.000 Menschen seien in der 2,7 Stadt mit 2,7 Millionen Einwohnern positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden.
In ganz Ecuador wurden 7.500 Menschen positiv getestet. Nach Brasilien ist es das Land, das am schlimmsten vom Coronavirus betroffen ist. Und die offiziellen Zahlen hinken ganz sicher hinterher, denn die Zahl der bestätigten Todesfälle liegt bei 333.
Der Präsident von Ecuador Lenin Moreno hat am Sonntag angekündigt, dass er wegen der Coronavirus-Krise auf die Hälfte seines Einkommens verzichtet. Das Land durchlief schon vorher eine wirtschaftliche Krise.