Ryanair startet wieder durch - und droht Mitarbeitern mit Stellenabbau

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Ryanair verlangt von Pilotinnen und Flugbegleitern Zustimmung zu Gehaltskürzungen zwischen fünf und zwanzig Prozent. Anderenfalls drohe ein massiver Stellenabbau

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Ryanair verstärkt den Druck auf seine Flugbegleiter und Piloten. Von ihnen verlangt Europas größte Budget-Airline Zugeständnisse in der Coronakrise.

Konkret hat das irische Unternehmen an diesem Mittwoch beide Berufsgruppen aufgefordert, Gehaltskürzungen zu akzeptieren.

Anderenfalls werde Ryanair 3.000 Piloten und Flugbegleitern kündigen, sagte Firmenchef Michael O’Leary der BBC. Ryanair hat bereits 250 Stellen in mehreren Büros in Europa abgebaut.

Konkret schlug O` Leary gegenüber der BBC vor, dass Gehalt der "bestbezahlten Flugkapitäne um 20 Prozent zu kürzen. Die Gruppe der am "schlechtesten" bezahlten Flugbegleiter sollte auf fünf Prozent des Gehalts verzichten.

Die Antwort der britischen Pilotenvereinigung Balpa ließ nicht lange auf sich warten: Mittwochnachmittag gab die Balpa bekannt, 96 Prozent der bei ihr organisierten Ryanair-Piloten hätten einer Kürzung von 20 Prozent zugestimmt - allerdings nur vorübergehend.

Flugbetrieb startet wieder durch

Wegen der Reisebeschränkungen in der Coronavirus-Pandemie hatte die Airline ihr Programm seit März auf ein Minimum heruntergefahren. An diesem Mittwoch wurde der Ryanair Flugbetrieb intensiviert.

Dazu sagte O` Leary: "Heute werden 1.000 Flüge mit einer Auslastung von fast 70 Prozent durchführen, und etwa 104.000 Passagiere befördern. Ich denke, es ist entscheidend für den Start der britischen Tourismusindustrie in den Schlüsselmonaten Juli und August, dass wir Besucher aus europäischen Ländern mit viel niedrigeren Covid-Raten als in Großbritannien wieder nach Großbritannien bringen."

Zum Neustart veröffentlichte das Untrernehmen Sicherheitshinweise.

"Unermesslicher Schaden"

O` Leary kritisierte die Quarantäne Politik der britischen Regierung. Diese werde der Luftfahrtindustrie massiven Schaden zufügen: "Diese schlecht durchdachte und schlecht umgesetzte Politik, die keine Auswirkungen auf die Covid-19-Raten hat, fügt dem britischen Tourismus, dem britischen Arbeitsmarkt und der britischen Wirtschaft im weiteren Sinne unermesslichen Schaden zu. Und wir müssen diese dumme Quarantäne aufheben lassen."

O` Leary hatte bereits zuvor die 14-tägige Quarantänepflicht für Ausländer, die nach Großbritannien einreisen, als "politischen Stunt" bezeichnet. Zusammen mit zwei rivalisierenden Fluggesellschaften hat Ryanair die britische Regierung deshalb verklagt. Die erste Verhandlung wird am kommenden Freitag erwartet.

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