„Perpetual Music“: Sonya Yoncheva verzaubert Berlin

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Von Andrea Büring
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Die Sopranistin brachte in der Staatsoper Unter den Linden Weltklassemusik auf die Bühne.

Das „Rolex Perpetual Music Concert“ in Berlin ist Teil einer Reihe von drei Aufführungen, die es Künstlern ermöglichen, auch während der Coronavirus-Pandemie aufzutreten und ihre Kunst darzubieten. Dazu wurden Veranstaltungsorte in Berlin, Paris und Pesaro ausgesucht, an denen den behördlichen Bestimmungen entsprechend auch einige Zuschauer zugelassen waren.

Die vielen Musikliebhaber, die den Weltklassekünstlern nicht vor Ort lauschen konnten, haben die Möglichkeit, die außergewöhnlichen Veranstaltungen auf medici.tv zu genießen. Weitere Einzelheiten zu der Konzertreihe erhalten Sie unter https://www.rolex.org/de/arts/perpetual-music

Die Zusammenstellung der namhaften Besetzung des Konzerts übernahm die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva. Und auch sie selbst trat in der Berliner Staatsoper Unter den Linden auf.

Yoncheva sagte den zwölf Künstlern vor dem Konzert:

Bitte macht das, was Euch gefällt. Ich vertraue Euch voll und ganz, denn ich weiß, dass das die beste Art und Weise ist, mit Künstlern zu arbeiten. Sie müssen spüren, dass wir ihnen vertrauen. Und dann kommen dabei diese wundervollen Stücke heraus.

Der israelische Mandolinenspieler Avi Avital spielte das bulgarische Volkslied „Bučimiš“ und sorgte damit nicht nur bei Yoncheva für Verzückung, die aus Bulgarien stammt.

Als ich herausfand, dass er das aufführen wollte, sagte ich: ‚Du willst mich wohl zum Weinen bringen?' Denn das ist meine Heimat, der ich immer noch sehr verbunden bin.

„Das Interessante dabei ist das Tempo“, erklärt Avital. „In westlicher klassischer Musik ist es entweder ein Zweiviertel-, Dreiviertel- oder Viervierteltakt. ‚Bučimiš' ist im Fünfzehnsechszehnteltakt“, sagt er. „Es ist also fast ein Viervierteltakt minus eins. Das hat mit dem Tanz, mit Schritten und Sprüngen zu tun. Diese Rhythmen begeistern mich jedes Mal, sie sorgen für den richtigen Schwung“, so der Virtuose an der Mandoline.

Nach Monaten der Abschottung trafen die Musiker bei diesem einzigartigen Konzert erstmals wieder auf Publikum - Balsam für die Künstlerseele.

Auch der US-amerikanische Tenor Charles Castronovo, der in der Berliner Staatsoper auftrat, sah sich während der Coronakrise der Herausforderung ausgesetzt, auf Auftritte verzichten zu müssen.

Wenn man mit seinen Kindern, seiner Familie, mit geliebten Menschen zusammen ist, hat man oft Musik im Kopf. Selbst, wenn man sich dessen nicht bewusst ist. Wenn man diese Musik wieder hört, bringt das viele Erinnerungen zurück. Da merkt man, wie wichtig Musik für unseren Geist ist. In schwierigen Zeiten erinnert uns Musik an etwas Positives.
Charles Castronovo
Tenor

Sonya Yoncheva als Gastgeberin des Konzerts führte „La ci darem la mano“ auf. Sie entschied sich aus gutem Grund für diese bekannte Arie aus Mozarts „Don Giovanni“:

Heutzutage ist es fast unmöglich, mit Menschen zusammenzusein, sie zu berühren, ihnen die Hand zu geben, sie zu küssen oder zu umarmen.
Eigentlich ist dieser Moment in der Oper sehr verführerisch. Doch hier wollte ich zeigen: 'Lasst uns gemeinsam nach vorne schauen.' Aber ohne unsere Gesundheit aufs Spiel zu setzen.
Sonya Yoncheva
Sopran

Zu den Künstlern, die in Berlin auftraten, gehörten ebenfalls Pablo Barragan, Alfredo Daza, Veronica Eberle, Giuseppe Mentuccia, Julien Quentin, Fatma Said, Ekaterina Siurina, Kian Soltani, Michael Volle und Olga Zado.

Das gesamte Konzert sehen Sie auf Medici.tv: https://www.medici.tv/en/concerts/rolex-gala-sonya-yoncheva/

Abrufbar ist die Aufzeichnung bis zum 31. Dezember 2020.

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