"L'incoronazione di Poppea" - Eine Liebesgeschichte mit perversen Zügen

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Von Andrea Bolitho
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Monteverdis letzte Oper in einer Neuinszenierung bei den Salzburger Festspielen

In Claudio Monteverdis Oper "L'incoronazione di Poppea" kehrt die Sopranistin Sonya Yoncheva zu ihren barocken Wurzeln zurück - eine Geschichte von Besessenheit, Grausamkeit und Lust, in einer Neuinszenierung bei den Salzburger Festspielen.

Die bulgarische Sopranistin verkörpert die machthungrige Mätresse des rücksichtslosen römischen Kaisers Nerone - gespielt von Kate Lindsey. Poppea will mit allen Mitteln Nerones Frau werden:

"Sie liebt ihn, sie hasst ihn und will ihn bestrafen, aber sie will ihn haben", sagt Sony Yoncheva. "Sie bewundert ihn, er ist für sie ein Gott, aber sie sieht auch seine Fehler - es ist eine Liebesgeschichte, aber mit perversen Zügen."

Alles für die Macht

Die Regie übernahm der Belgier Jan Lauwers: "Mit dieser unglaublich amoralischen Geschichte ist es eine düstere, vielleicht die düsterste Oper, die je geschrieben wurde - Poppea, bereit, jeden zu töten, um an die Macht zu kommen, und das alles aus Leidenschaft."

William Christie, ein Meister der Alten Musik, dirigiert sein Ensemble "Les Arts Florissants" am Cembalo spielend. Er und Yoncheva kennen sich seit über einem Jahrzehnt:

"Wir verstanden uns auf Anhieb, ich entdeckte mit ihm die Barockmusik, all diese Ornamente, wie man trällert, die Betonung, warum diese Klangfarbe hier, diese Pause dort."

Jan Lauwers erzählt: "William Christie sagte , er werde nicht dirigieren und ich sagte, ich werde keine Regie führen, und dann sagten wir zu den Sängern - und ihr, ihr benehmt euch nicht wie Opernsänger - und wir schauen, was passiert."

Sonya Yonchewa: "Die Bühne ist voll von Körpern - das Reich von Nerone und Poppea wurde auf Blut und Tod gebaut, auf Leichen und auf dem sinnlichen Vergnügen, jemanden körperlich zu besitzen."

Regisseur Jan Lauwers: "Das Verrückte daran ist, die Oper endet mit einem Liebeslied, Monteverdi schrieb eines der schönsten Liebeslieder Figuren auf den Leib, die es nicht verdienen."

Sony Yonchewa: "Die Wortwahl des Librettisten für das letzte Duett ist unglaublich: 'sag, sag es mir, ich will dich besitzen, dich umschlingen', ist es wirklich wahr? Sie spielen immer noch mit dieser Macht. Ich liebe dich - aber ich traue dir nicht über den Weg."

Monteverdis letzte Oper wird noch einmal am 28. August bei den Salzburger Festspielen aufgeführt.

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