Hymne, Geldscheine und Briefmarken: Was sich im Königreich von Charles III. ändert

Die neueste Briefmarkenserie mit dem Bildnis von Queen Elizabeth, die von Royal Mail am 1. Februar 2022 vorgestellt wurde.
Die neueste Briefmarkenserie mit dem Bildnis von Queen Elizabeth, die von Royal Mail am 1. Februar 2022 vorgestellt wurde. Copyright AFP
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Von Euronews mit AFP, AP
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Es mögen Kleinigkeiten sein, die sich jetzt für viele Briten verändern - und doch hat die Thronfolge von Charles viele Folgen für den Alltag im Königreich.

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Von der Nationalhymne über Geldscheine und Münzen bis hin zu Briefmarken und Pässen - mit der Thronbesteigung von Charles III. werden sich viele Aspekte des Alltags in Großbritannien ändern.

Münzen und Briefmarken

Das Gesicht des neuen Königs Charles III. wird auf neuen Münzen und neu gedruckten Banknoten im Vereinigten Königreich und in anderen Ländern der Welt erscheinen und das Profil von Königin Elizabeth II. so langsam ersetzen.

Das Porträt des Monarchen wird auch auf mehreren anderen Währungen erscheinen, die in der östlichen Karibik, in Kanada, Australien und Neuseeland verwendet werden.

Dasselbe gilt für die Kanalinseln Jersey, Guernsey, die Isle of Man, Gibraltar, St. Helena und die Falklandinseln, die alle der britischen Krone unterstehen.

Münzen mit dem Profil von King Edward, Onkel der Queen, der nach weniger als einem Jahr abdankte.

Im Jahr 1936, während der 326 Tage dauernden Herrschaft von König Edward VIII, waren Münzen geprägt worden, doch der Monarch dankte ab, bevor sie in Umlauf gebracht werden konnten.

Das Gesicht von Elizabeth II. schmückt nicht nur Briefmarken, die Buchstaben EIIR, für Elizabeth II Regina (Lateinisch für Königin), sind auf britischen Briefkästen angebracht - auch das dürfte angepasst werden. Das sogenannte "Royal Cypher" EIIR und die Krone Elizabeths II. erscheinen zudem auf Polizeihelmen der britischen Polizei.

Hymne und Pässe und gemeinsames Anstoßen

Die britische Nationalhymne wird in "God Save the King" umbenannt, mit einer maskulinisierten Version des Textes.

Eine Gewohnheit, die vielen Briten, die seit 1952 "God Save the Queen" anstimmen, wahrscheinlich schwer fällt. Es ist auch eine der beiden Nationalhymnen Neuseelands und die königliche Hymne in Australien und Kanada, die gleichzeitig eigene Nationalhymnen haben.

Der Wortlaut auf der Innenseite des Umschlags britischer Reisepässe, die im Namen der Krone ausgestellt werden, muss aktualisiert werden, ebenso wie der ähnliche Text auf der Innenseite australischer, kanadischer und neuseeländischer Reisepässe.

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Ein britischer Reisepass - ausgestellt im Namen der Queen muss leicht abgeändert werden: Von Her Majesty zu His Majesty.Euronews

Wenn man bei offiziellen Anlässen das Glas erhebt, wird ab sofort nicht mehr "Die Königin", sondern "Der König" ausgerufen. Auf den Kanalinseln wird die inoffizielle Formel "La reine, notre duc", die beim Anstoßen auf Französisch ausgesprochen wird, in "Le roi, notre duc" geändert.

Politik und Sprache

Die Namen der Regierung Seiner Majestät ("Her Majesty"), des Schatzamtes und des Zollamtes werden in "His Majesty" geändert.

Die Rede des Königs ("The King's speech") und nicht die der Königin wird dem Parlament das Regierungsprogramm vorstellen und die Sitzungsperiode eröffnen.

Die Leibgarde der Königin (Queen's Guard), die bei Touristinnen und Touristen vor dem Buckingham-Palast sehr beliebt ist, wird ebenfalls ihren Namen ändern.

Die Polizei wird nicht mehr den Frieden der Königin, sondern den des Königs wahren und erfahrene Anwälte werden von QC ("Queen's counsel") zu KC ("King's counsel") ernannt.

Gefangene werden nicht mehr nach dem Willen von "Her Majesty" inhaftiert, sondern setzen ihre Haftstrafen nach dem Willen von "His Majesty", dem König, fort.

In der Armee nehmen neue Rekruten nicht mehr "den Schilling der Königin", wenn sie sich verpflichten, wie es in der Formel heißt. Sie müssen sich auch nicht mehr den Vorschriften der Königin unterwerfen.

Auch der Name des "Her Majesty's Theatre" im Londoner Theaterviertel West End, in dem seit 1986 das Stück "The Phantom of the Opera" aufgeführt wird, dürfte maskulinisiert werden.

Und diejenigen, die sich danach sehnen, Englisch mit einem möglichst schicken Akzent zu sprechen, das "Englisch der Königin" ("the Queen's English"), müssen sich künftig bemühen, wie Charles III. zu sprechen: "das Englisch des Königs". 

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Ein britischer Briefkasten mit dem Royal Cyphers, der königlichen Initialen EIIR Elizabeth II.GLYN KIRK/AFP
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