Droht der Ukraine ein monatelanges Patt im Krieg mit Russland wie in Bachmut?

Ukrainischer Soldat bei Bachmut in der Ukraine
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Von Euronews mit AP, CNN
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Die geleakten US-Dokumente zeigen offenbar eine pessimistische Einschätzung auf die Kapazitäten der Ukraine im Kampf gegen Russland. Auch Präsident Selenskyj warnt.

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Die als streng geheim eingestuften Pentagon-Dokumente, die nach einem "Leak" in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, zeigen - laut US-Medien - eine pessimistische Sicht der USA auf den Krieg in der Ukraine. Es ist die Rede von Schwächen bei der ukrainischen Bewaffnung und Luftabwehr. In den kommenden Monaten werde das Patt bei den Kampfhandlungen anhalten.

In den Dokumenten, die sehr wahrscheinlich aus den Monaten Februar und März stammen, werden offenbar viele militärischen Defizite der Ukraine aufgezeigt, während sich Kiew auf eine Gegenoffensive gegen Russland in diesem Frühjahr vorbereitet.

Mehrere der geheimen Einschätzungen warnen davor, dass die ukrainische Luftabwehr mittlerer Reichweite zum Schutz der Truppen an der Front "bis zum 23. Mai vollständig abgebaut sein wird". Russland könnte also bald die Luftüberlegenheit bekommen.

"Russlands zermürbender Zermürbungsfeldzug in der Donbass-Region steuert wahrscheinlich auf ein Patt zu und vereitelt Moskaus Ziel, die gesamte Region im Jahr 2023 einzunehmen", heißt es in einem der u.a. von CNN zitierten geheimen Dokumente.

Selenskyj warnt: "Krieg nicht aus den Augen verlieren"

In seiner abendlichen Ansprache warnte Präsident Wolodymyr Selenksyj am Dienstag, man dürfe sich nicht "auf den Lorbeeren ausruhen", der Krieg habe ein Stadium erreicht, in dem es wichtig sei, den Weg, den die Menschen in der Ukraine noch vor sich haben, nicht aus den Augen zu verlieren.

Der ukrainische Regierungschef Denys Shmyhal ist unterdessen in Kanada, wo Premierminister Justin Trudeau weitere Militärhilfen für die Ukraine ankündigte. Die Vertreter der beiden Länder haben auch ein Abkommen zur Verbesserung ihrer Handelsbeziehungen unterzeichnet. 

Den Ort Chasiv Yar in der Ukraine - 10 km von Bakhmut entfernt - haben russische Truppen von drei Seiten eingekesselt. Nach monatelangen Kämpfen sind alle Häuser mehr oder weniger zerstört.

Zwar sind die meisten Einwohner evakuiert wurden, doch einige leben weiter in der Stadt, die unter ständigem Beschuss steht.

Oleg ist 67 und Rentner. Er hofft auf ein ruhiges Leben und interessiert sich nicht für Politik: "Das ist mir egal, ich will einfach nur friedlich meine Jahre in der Rente verbringen. Ich bin weit weg von der Politik und habe mich nie für sie interessiert. Und ich kann jetzt keine Nachrichten sehen, Fernsehen und Radio funktionieren nicht."

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