Nach Datenleck bemüht sich Pentagon um Schadensbegrenzung

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Von Julika Herzog mit dpa, AFP, AP
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Offenbar sind die geheimen Dokumente - vor allem zum Krieg in der Ukraine - zuerst im sozialen Netzwerk Discord aufgetaucht.

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Nach der Veröffentlichung brisanter US-Informationen zum Krieg in der Ukraine bemüht sich die US-Regierung um Schadensbegrenzung. 

Junger Mann mit Leidenschaft für Schusswaffen

Offenbar sind die geheimen Dokumente - vor allem zum Krieg in der Ukraine - zuerst auf im sozialen Netzwerk Discord aufgetaucht. Unklar ist, wer die schon vor Wochen bei prorussischen Kanälen verbreiteten Dokumente publiziert hat. Laut Washington Post soll es ein junger Mann mit einer Leidenschaft für Schusswaffen sein. Das Investigativ-Netzwerk Bellingcat wies nach, dass sie teils nachträglich manipuliert wurden.

Seit Wochen kursieren im Internet offensichtlich geheime Dokumente von US-Stellen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. US-Medien berichten seit Tagen über sensibles Material zu beiden Kriegsparteien, ohne die Dokumente selbst zu veröffentlichen.

Das Datenleck könnte ukrainische Gegenoffensive gefährden

Die meisten der im Internet kursierenden geheimen US-Dokumente betreffen den Ukraine-Krieg. Das sensible Material enthält Informationen zu Waffenlieferungen, ukrainischen Militärpositionen bis hin zur internationalen Unterstützung für das Land.

Informationen gibt es auch zu vermeintlichen Plänen der Nato und der USA, wie das ukrainische Militär auf eine Frühlingsoffensive vorbereitet werden könnte. Es wird befürchtet, dass das Datenleck die Pläne für die Gegenoffensive gefähren könnte.

Ein Sprecher des Pentagons hatte die Veröffentlichung der Dokumente am Montag als ein "sehr ernstes Risiko für die nationale Sicherheit" bezeichnet. Die im Netz aufgetauchten Bilder ähnelten Dokumenten, mit denen hochrangige Führungskräfte täglich über die Ukraine und russlandbezogene Operationen informiert werden, sagte Pentagon-Sprecher Chris Meagher.

"Einige dieser Bilder scheinen verändert worden zu sein." Er rief dazu auf, mit der Verbreitung der Inhalte vorsichtig zu sein. Die Offenlegung sensibler Verschlusssachen könne "enorme Auswirkungen nicht nur auf unserer nationale Sicherheit haben, sondern auch dazu führen, dass Menschen ihr Leben verlieren".

USA: UN-Generalsekretär kommt Russland zu sehr entgegen

Die neuesten Enthüllungen betreffen UN-Generalsekretär Antonio Guterres: Das Weiße Haus glaubt demnach, dass er den russischen Interessen zu sehr entgegenkomme.

Das geleakte Dokument konzentriert sich auf das Getreideabkommen im Schwarzen Meer, das im vergangenenen Juli von der UN und der Türkei vermittelt wurde - aus Angst vor einer globalen Nahrungsmittelkrise.

Guterres war demnach bereit, die Exportfähigkeit Russlands unter Einbeziehung sanktionierter Personen voranzutreiben, solange die Ukraine ihr Getreide in die Welt bringen konnte.

Das Pentagon bemüht sich unterdessen um Aufklärung und sucht nach dem Ursprung des Datenlecks. Die USA versuchen ihre Verbündeten zu beruhigen und deren Vertrauen aufrechtzuerhalten.

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