In Großbritannien sind Assistenz- und Oberärzte seit Montag erneut in einen Streik getreten. Die bisher längste Arbeitsniederlegung im Streit um mehr Gehalt soll drei Tage dauern.
Die britischen Krankenhäuser laufen momentan nur im "Weihnachtsmodus" meldet der britische Nationale Gesundheitsdienstes NHS.
In Großbritannien sind Assistenz- und Oberärzte seit Montag erneut in einen Streik getreten. Die bisher längste Arbeitsniederlegung im Streit um mehr Gehalt soll drei Tage dauern.
Mediziner aus allen Bereichen fordern deutlich höhere Löhne und bessere Bedingungen. Die Gewerkschaften haben ein Angebot, das auf einer Empfehlung einer unabhängigen Kommission beruht, als zu niedrig abgelehnt. Die konservative Regierung wirft den NHS-Beschäftigten daher "Abzocke" vor. Neue Verhandlungen sind derzeit nicht in Sicht.
Der chronisch unterfinanzierte und unterbesetzte britische Nationale Gesundheitsdienstes wird seit Monaten immer wieder von Streikwellen erschüttert, die zu einem historisch hohen Rückstau von OP-Terminen geführt haben. Rund zwei Millionen OP-Termine sollen bereits abgesagt oder verschoben worden sein.
Teurer Streik: eine Mrd. Pfund für Ersatz bestreikter Schichten
Um die Versorgung während der Ärztestreiks aufrechtzuerhalten, haben einige Kliniken an Mediziner Tausende Pfund für eine Schicht bezahlt. Wie die Zeitung "Times" am Montag berichtete, bezahlte eine neurologische Abteilung in Liverpool im Juni insgesamt 7.853 Pfund (9.060 Euro) für eine Schicht von unbestimmter Dauer.
Im Juli gab es 6.247 Pfund für eine 13 Stunden lange Schicht in der Allgemeinchirurgie im südostenglischen Kent, mehrere Kliniken gaben mehr als 3.000 Pfund je Schicht aus. Bis Anfang August beliefen sich die Kosten für Streikschichten demnach insgesamt auf mehr als eine Milliarde Pfund.