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Gaza: Israelisches Militär birgt Leichen von sechs Geiseln

Das israelische Militär konnte die Leichen von sechs Geiseln in Gaza bergen.
Das israelische Militär konnte die Leichen von sechs Geiseln in Gaza bergen. Copyright AP/AP
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Von Euronews mit AP
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Israelischen Angaben zufolge sollen die Geiseln getötet worden seien, kurz bevor das israelischen Militär sie hätte retten können. Der israelische Ministerpräsident sieht darin einen Beweis, dass die Hamas keinen Waffenstillstand wollen. Tausende in Israel protestieren gegen Netanjahu.

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Israelis haben erneut für einen Waffenstillstand in Gaza protestiert nachdem das israelische Militär bei einer Operation im Gazastreifen die Leichen von sechs Geiseln geborgen hat.

Nach Angaben eines israelischen Militärsprechers wurden alle sechs Geiseln getötet, kurz bevor die israelischen Streitkräfte sie retten konnten.

Fünf der Geiseln wurden am 7. Oktober bei einem Musikfestival im Süden Israels von der Hamas gefangen genommen. Die sechste Geisel wurde aus der nahe gelegenen Bauerngemeinde Be'eri entführt.

Die Leichen der sechs Geiseln wurden geborgen.
Die Leichen der sechs Geiseln wurden geborgen.(The Hostages Families Forum via AP)

Die Leichen wurden aus einem Tunnel in der Stadt Rafah geborgen. Etwa einen Kilometer entfernt konnte vergangene Woche eine andere Geisel lebend gerettet werden.

Proteste gegen Netanjahu

Die Bergung der Leichen löste weitere Proteste gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu aus. Die Familien der Geiseln und ein Großteil der israelischen Bevölkerung werfen ihm vor, er hätte es versäumt, eine Vereinbarung mit der Hamas zu treffen, um den Krieg zu beenden und die Geiseln lebend zurückzubringen.

Ein Forum von Familien der Geiseln forderte einen "vollständigen Stillstand des Landes", um auf die Umsetzung eines Waffenstillstands und die Freilassung der Geiseln zu drängen.

"Eine Einigung über die Rückkehr der Geiseln liegt seit über zwei Monaten auf dem Tisch. Ohne die Verzögerungen, die Sabotage und die Ausreden wären diejenigen, von deren Tod wir heute Morgen erfahren haben, wahrscheinlich noch am Leben", hieß es in einer Erklärung.

Netanjahu sieht Hamas in der Schuld

Netanjahu erwiderte, die Ermordung der Geiseln seien Beweis dafür, dass die Hamas kein Waffenstillstandsabkommen wolle. Er beschuldigte die Hamas, die laufenden Bemühungen um einen Waffenstillstand zunichte zu machen. "Wer Geiseln ermordet, will keinen Deal", sagte er in einer auf X veröffentlichten Erklärung.

Geiselbefreiungen bisher

Am 7. Oktober wurden etwa 250 Geiseln entführt. Vor der Bekanntgabe der jüngsten Entdeckung von Leichen durch das Militär erklärte Israel, es gehe davon aus, dass noch 108 Geiseln im Gazastreifen festgehalten würden und etwa ein Drittel von ihnen tot sei.

Acht Geiseln wurden von israelischen Streitkräften befreit, die letzte am Dienstag. Mehr als 100 wurden während einer einwöchigen Waffenruhe im November im Austausch gegen von Israel inhaftierten Palästinensern freigelassen.

Bei zwei früheren israelischen Operationen zur Befreiung von Geiseln wurden zahlreiche Palästinenser getötet. Nach Angaben der Hamas wurden mehrere Geiseln bei israelischen Luftangriffen und gescheiterten Rettungsversuchen getötet.

Die von der Hamas angeführten Kämpfer töteten etwa 1.200 Menschen, zumeist Zivilisten, als sie am 7. Oktober in den Süden Israels stürmten und Armeestützpunkte und mehrere ländliche Gemeinden angriffen.

Die israelische Vergeltungsoffensive im Gazastreifen hat nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden über 40.000 Palästinenser getötet, wobei nicht bekannt ist, wie viele davon Kämpfer oder Zivilisten waren. Die überwiegende Mehrheit der 2,3 Millionen Einwohner des Gazastreifens wurde dadurch vertrieben, oft mehrfach. Das Gebiet wurde in eine humanitäre Katastrophe gestürzt.

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