Beim ersten World Sports Summit in den Vereinigten Arabischen Emiraten diskutierten weltbekannte Sportler u.a. über den Druck auf Athleten sowie die wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft des Sports.
Mehr als 1.500 Vertreter der internationalen Sportbranche sind in Dubai zum ersten World Sports Summit zusammengekommen. Zwei Tage lang ging es um das Wohlergehen von Athletinnen und Athleten, um psychische Gesundheit und um die Frage, wie sich globaler Wettbewerb künftig entwickeln soll.
Wie die Veranstalter mitteilten, sprachen am Montag und Dienstag im Madinat Jumeirah, einem großen, luxuriösen Resort- und Freizeitviertel in Dubai**,** rund 70 Rednerinnen und Redner. Auf dem Podium saßen aktive und ehemalige Sportler ebenso wie Verbandspräsidenten, Teammanager und Funktionäre aus der Sportverwaltung.
Organisiert wurde der Gipfel vom Dubai Sports Council. Die Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Kronprinzen von Dubai sowie stellvertretenden Premierministers und Verteidigungsministers der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Hamdan bin Mohammed bin Rashid Al Maktoum.
Inhaltlich drehte sich vieles um die verbindende Kraft des Sports und darum, wie Sport Menschen über Grenzen hinweg zusammenbringen kann.
Der ukrainische Boxweltmeister im Schwergewicht, Oleksandr Usyk, sprach über die Bedeutung des Sports in Zeiten des Krieges. Er könne Hoffnung geben und Menschen motivieren, sagte Usyk im Gespräch mit Euronews. Gerade für viele Ukrainerinnen und Ukrainer, für Soldaten und Kinder sei das entscheidend. Siege stärkten den Glauben daran, dass etwas möglich sei und dass sich Anstrengung lohne.
Auch eine weitere Boxlegende war in Dubai vor Ort. Der philippinische Weltmeister Manny Pacquiao rief dazu auf, an Gott zu glauben, an sich selbst und an die Kraft harter Arbeit. Wer fokussiert bleibe, könne alles erreichen, wovon er träume, sagte Pacquiao. Wichtig sei es zudem, ein Vermächtnis zu hinterlassen, eines, das der nächsten Generation helfe und ihr als Inspiration diene.
Diese Legenden lassen Herzen höher schlagen
In den Gesprächen wurde auch der Druck thematisiert, dem Spitzensportler ausgesetzt sind. Dazu zählen psychische Belastungen, permanente öffentliche Aufmerksamkeit und lange Zeiten fernab der eigenen Familie.
"Viele Menschen können kaum wirklich einschätzen, wie wichtig dieses Thema ist. Aber heute hat man gesehen, welche Namen hier vertreten waren und auf welchem Niveau sich die Athleten bewegen, die wir zu Gast hatten", sagte Khalfan Belhoul, stellvertretender Vorsitzender des Dubai Sports Council, im Gespräch mit Euronews.
"Es war beeindruckend zu hören, wie sehr sie sich verstanden und ernst genommen fühlten und wie wohl sie sich damit gefühlt haben, dass wir uns wirklich geöffnet haben, um genau über diese Punkte zu sprechen", fügte Belhoul hinzu.
FIFA-Präsident Gianni Infantino hielt zum Auftakt des Gipfels eine Grundsatzrede unter dem Titel "The Next 90 Minutes".
"Es ist eine großartige Veranstaltung hier in Dubai, bei der die Besten der Besten aus der Welt des Sports zusammenkommen", sagte Infantino im Gespräch mit Euronews.
"Natürlich vertrete ich den Fußball, der ohnehin der beste Sport ist. Aber hier sind auch Fußballlegenden, Weltmeister. Ich selbst bin nur ein Verwalter. Diese Legenden sind es, die die Herzen höherschlagen lassen – im Fußball, aber auch weit darüber hinaus", so der Präsident des Weltverbands.
Die berühmtesten Champions, Stars und Trainer an einem Ort
Am ersten Tag standen mehrere Podiumsdiskussionen auf dem Programm. Mit dabei waren die Tennisspieler Novak Djokovic, Ons Jabeur und Paula Badosa, die Boxer Manny Pacquiao und Oleksandr Usyk sowie der brasilianische Fußballstar Ronaldo Nazario.
Der Präsident von Paris Saint-Germain, Nasser Al Khelaifi, sprach zudem mit dem ehemaligen Liverpool-Stürmer Peter Crouch.
Am zweiten Tag kamen unter anderem der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Khabib Nurmagomedov, die italienischen Fußballlegenden Roberto Baggio und Alessandro Del Piero sowie ehemalige NBA-Spieler zu Wort, die heute als Sportmanager tätig sind.
Inhaltlich ging es um Strategien zur stärkeren Einbindung von Fans, um den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Leichtathletik, um die Weiterentwicklung des Frauensports sowie um den gesellschaftlichen Einfluss des Sports über den reinen Wettkampf hinaus.
Im Rahmen des Gipfels wurde zudem die 13. Ausgabe des Mohammed bin Rashid Al Maktoum Global Sports Award verliehen. Mit der Auszeichnung werden Sportlerinnen und Sportler aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der arabischen Region sowie aus aller Welt geehrt.
Mohammed bin Rashid Al Maktoum erklärte, der Gipfel werde "die führenden Entscheidungsträger aus Sportorganisationen, internationalen Verbänden, großen Klubs und Unternehmen der Sportindustrie ebenso wie Champions, Stars und Trainer in Dubai zusammenbringen".
Die Veranstaltung ist Teil des Strategieplans 2033 für den Sportsektor in Dubai. Ziel ist es, den wirtschaftlichen Beitrag des Sports auf 18,3 Milliarden Dirham, umgerechnet rund 4,25 Milliarden Euro, zu verdoppeln.
In den vergangenen Jahren hat Dubai massiv in seine Sportinfrastruktur investiert. Über das gesamte Jahr hinweg finden dort internationale Wettbewerbe in Disziplinen wie Fußball, Tennis, Golf, Cricket und weiteren Sportarten statt.