Antike Städte und osmanische Pracht: UNESCO-Stätten in der Türkei, die man gesehen haben muss

Ruinen von Pergamon, İzmir
Ruinen von Pergamon, İzmir Copyright Türkiye Tourism Promotion and Development Agency (TGA)
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Von euronews
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Inmitten der unglaublichen Landschaften der Türkei liegen Überreste einiger der ältesten Zivilisationen der Welt.

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Das reiche kulturelle Erbe der Türkei spiegelt sich in den 21 UNESCO-Weltkulturerbestätten wider. Sie entstammen verschiedenen Epochen und Zeiträumen und offenbaren faszinierende Zeugnisse alter Zivilisationen und unverwechselbarer Architektur, von denen einige bis ins Jahr 9.600 v. Chr. zurückreichen.

Von antiken Städten bis zu vergoldeten Palästen, den ersten Siedlungen bis zum ältesten bekannten Liebesgedicht und Friedensvertrag – all das ist in den atemberaubenden Landschaften und Städten der Türkei zu finden, was die schiere Größe, lange Geschichte und den Einfluss des Landes unterstreicht.

Hier sind fünf Orte, die Sie bei Ihrer nächsten Reise nicht verpassen sollten.

1 Göbekli Tepe

Archäologische Stätte Göbekli Tepe, Şanlıurfa
Archäologische Stätte Göbekli Tepe, ŞanlıurfaTürkiye Tourism Promotion and Development Agency (TGA)

Wenn Sie dachten, Stonehenge oder die Pyramiden von Gizeh seien alt, aufgepasst: Denn die Megalith-Monumente dieser historischen Stätte in Şanlıurfa werden um einiges älter geschätzt als die anderen beiden berühmten Orte. Sie gehen auf 9.600 v. Chr. zurück und gelten somit als die ältesten ihrer Art weltweit. Die faszinierende neolithische Siedlung liegt auf einem 15 Meter hohen Tell (einem künstlich geschaffenen Hügel) in der Harran-Ebene im Südosten der Türkei und besteht hauptsächlich aus kreisförmigen Steinstrukturen, die von T-förmigen Kalksteinsäulen gesäumt werden.

Viele dieser Säulen sind mit faszinierenden Details wie wilden Tieren und Kleidung verziert. Bislang wurden vier kreisförmige Strukturen freigelegt, aber man geht von 200 weiteren Säulen allein an diesem Standort aus. Göbekli Tepe ist Teil eines 200 km großen Gebiets, das im Rahmen des „Taş Tepeler“-Projekts ausgegraben wird. Neben den Tempeln befinden sich dort auch die Überreste von Wohngebäuden, Steinbrüchen und Zisternen. Sie zählen zu den ältesten Beweisen für die Sesshaftigkeit des Menschen und reichen bis in die Jungsteinzeit zurück, die unmittelbar nach der letzten Eiszeit begann.

2 Die antike Stadt Ani

Ani-Ruinen, Kars
Ani-Ruinen, KarsTürkiye Tourism Promotion and Development Agency (TGA)

Die mystischen Ruinen dieser ausgedehnten mittelalterlichen Stadt erheben sich über einer Schlucht im Nordosten der Türkei. Historisch gesehen war Ani die Hauptstadt des mittelalterlichen (armenischen) Königreichs der Bagratiden und besetzte eine einflussreiche Position an der Seidenstraße. Anis Ursprünge reichen mindestens bis ins 5. Jahrhundert zurück. Die Stadt wurde im Laufe der Jahre von verschiedenen Zivilisationen wie den Byzantinern, Safawiden und Osmanen besetzt, was zu einer reichen kulturellen Mischung von Sprachen und Religionen führte.

Heute bieten die Ruinen – zu denen Kathedralen, Kirchen und ausgedehnte Stadtmauern gehören – einen guten Einblick in die architektonischen Bauweisen der Zeit zwischen dem 7. und 13. Jahrhundert. Eine mongolische Invasion im Jahr 1236 und ein verheerendes Erdbeben im Jahr 1319 trugen wesentlich zum Niedergang der Stadt bei. Doch es sind noch erstaunlich viele Ruinen erhalten, die kühn aus der weiten Hochlandlandschaft der Region herausragen.

3 Die antike Stadt Aphrodisias

Diese zweigeteilte antike Stätte in Westanatolien – bestehend aus den archäologischen Überresten der Stadt Aphrodisias und den dahinter liegenden Marmorsteinbrüchen – ist eine der am besten erhaltenen in der gesamten Türkei. Der Haupttempel wurde schätzungsweise im 3. Jahrhundert v. Chr. erbaut, während die ihn umgebende Stadt fast ein Jahrhundert später errichtet wurde.

Auf über 150 Hektar können die Besucher zwischen beeindruckenden Bauwerken wie Tempeln, Bädern, einer Agora und einem Stadion mit 30.000 Plätzen umherwandern. Dank der hohen Qualität des hellen, in der Region reichlich vorhandenen Marmors sind viele Inschriften noch lesbar und die Skulpturen intakt. Das Museum von Aphrodisias beherbergt eine Vielzahl von Artefakten, die bei den Ausgrabungen der Stätte zusammengetragen wurden, und ist einen Besuch wert.

4 Die antike Stadt Pergamon

Pergamon war eine antike Stadt, die in ihrer Blütezeit ein wichtiges kulturelles, religiöses und handelspolitisches Zentrum für die hellenistische Dynastie der Attaliden bildete. Die im 3. Jahrhundert v. Chr. gegründete Stadt, die auf einem dramatischen, von Klippen gesäumten Tafelberg liegt, überblickte die Kaïkos-Ebene in Mysien, der heutigen Nordwesttürkei, und war eine der sieben Gemeinden Asiens, die in der Offenbarung des Neuen Testaments erwähnt werden.

Die Pergamon-Ruinen krönt eine Akropolis, deren architektonische Überreste von der UNESCO als „herausragendes Ensemble der hellenistischen Zeit“ bezeichnet werden. Zu weiteren Sehenswürdigkeiten gehören Altäre, Stoen, eine Bibliothek, eine Turnhalle, ein Theater und verschiedene Tempel. Grabhügel und Überreste anderer Zivilisationen, die das Gebiet zu verschiedenen Zeiten beherrschten, durchziehen die Landschaft bis hinunter zur heutigen Stadt Bergama.

5 Die historischen Teile Istanbuls

Topkapı-Palast, Istanbul
Topkapı-Palast, IstanbulTürkiye Tourism Promotion and Development Agency (TGA)

Istanbul ist eine Stadt wie keine andere. Ihre einzigartige Lage am Bosporus an der Schnittstelle zwischen Asien und Europa hat ihr eine nahezu unvergleichliche kulturelle Bedeutung verliehen. Es überrascht nicht, dass die Stadt eine Fülle von historischen Gebäuden und Artefakten beherbergt, von denen vier heute ein UNESCO-Weltkulturerbe sind.

Diese Sehenswürdigkeiten sind für jeden Besucher der Stadt Pflicht: der Archäologische Park Sultanahmet (mit der Hagia Sophia, dem Topkapı-Palast und Konstantins Hippodrom), das Zeyrek-Viertel (mit Zeyrek-Moschee und Umgebung), das Süleymaniye-Viertel (mit Süleymaniye-Moschee, Basaren und umliegender Siedlung) und die charakteristischen Stadtmauern und Wälle (mit Überresten des ehemaligen Blachernen-Palastes).

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