"Charlie Hebdo"- für Hollande "eine Tragödie für die Nation"

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Von Euronews
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Zwanzig Tote, darunter drei mutmaßliche Attentäter und Geiselnehmer – das ist die Bilanz von drei Tagen Quasi-Ausnahmezustand in Paris und Frankreich

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Zwanzig Tote, darunter drei mutmaßliche Attentäter und Geiselnehmer – das ist die Bilanz von drei Tagen Quasi-Ausnahmezustand in Paris und Frankreich nach dem Angriff auf das Satiremagazin “Charlie Hebdo”. “Eine Tragödie für die Nation” nannte das Frankreichs Präsident François Hollande am Freitag Abend, kurz nachdem Sicherheitskräfte zwei Geiselnahmen in und bei Paris beendet hatten.

Hollande dankte den Sicherheitskräften und rief auf zu “vigilence, unité et mobilisation” (“Wachsamkeit, Einheit und Mobilisierung”). Vor allem Wachsamkeit sei gefragt gegenüber einem “unerbittlichen Antisemitismus”. Zuvor hatte Innenminister Bernard Cazeneuve den
Sicherheitskräften für ihren effizienten Einsatz gedankt.

Die Geiselnahme in Paris in einem koscheren Supermarkt sei ein “entsetzlicher antisemitischer Akt”. Aber: “Diese Fanatiker haben mit der Religion des Islam nichts zu tun.”

Mit einem Doppelschlag hatt die französische Polizei den tagelangen Terror im Großraum Paris beendet und drei islamistische
Attentäter getötet. Die beiden Brüder Chérif (32) und Said Kouachi (34), die bei einem Anschlag auf das Satiremagazin “Charlie Hebdo”
zwölf Menschen getötet haben sollen, starben am Freitag in dem Ort Dammartin-en-Goële nordöstlich der Hauptstadt im Kugelhagel der Polizei.

Fast zeitgleich schlugen Sondereinheiten im Osten von Paris gegen Geiselnehmer Amedy Coulibaly (32) zu. Er soll die Attentäter von “Charlie Hebdo” gut gekannt und wie sie einen
islamistischen Hintergrund haben.

Nach einer vorläufigen Bilanz kamen bei der Geiselnahme dort mindestens drei
Geiseln ums Leben; vier Menschen sollen schwer verletzt sein. Unklar war zunächst, wo die Freundin des getöteten Geiselnehmers von Paris
ist. Sie soll in die Schießerei mit der Polizistin am Donnerstag in Paris verwickelt gewesen sein.

Zu einem Solidaritätsmarsch für die Opfer des Anschlags auf “Charlie Hebdo” wollen am Sonntag zahlreiche europäische Regierungschefs in die französische Hauptstadt kommen. Neben EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker, EU-Ratspräsident Donald Tusk und der
EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini sagten auch Großbritanniens
Premierminister David Cameron, Spaniens Ministerpräsident Mariano
Rajoy, sein italienischer Kollege Matteo Renzi und Belgiens Premierminister Charles Michel ihre Teilnahme zu. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel will am Sonntag zu einem
Solidaritätsmarsch für die Opfer der islamistischen Terrorattacken in
Paris kommen. “Es ist ein wichtiges Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft, dass wir in dieser Stunde zusammenstehen”, sagte Merkel.

su mit dpa, AFP

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