Seit vergangenem Donnerstag haben Indonesien und Malaysia begonnen, Bootsflüchtlinge aktiv zu retten, doch wie es scheint, kommt die Hilfe für viele
Seit vergangenem Donnerstag haben Indonesien und Malaysia begonnen, Bootsflüchtlinge aktiv zu retten, doch wie es scheint, kommt die Hilfe für viele andere zu spät: Die Polizei in Malaysia ist in früheren Flüchtlingslagern an der Grenze zu Thailand auf große Gräber gestoßen. Sie vermutet, dass die Toten der muslimischen Minderheit der Rohingya angehören. Mindestens 139 Gräber seien bisher gefunden worden – in einigen habe man mehr als eine Leiche gefunden. Die lokalen Behörden hätten die Ermittlungen aufgenommen.
Der Fundort liegt auf der Route, auf der Schlepperbanden Rohingyas aus Myanmar und Arbeitssuchende aus Bangladesch nach Südostasien bringen.
Seit die Regierungen von Indonesien und Malaysia am Mittwoch einwilligten, rund 7000 Menschen vorübergehend aufzunehmen, kommen immer mehr Boote in den Flüchtlingslagern im Norden Sumatras, in der Region Aceh, an. Ein Junger erzählt, dass er Rohingya sei und auf der Suche nach Arbeit: “Ich wurde in Myanmar geboren, aber man will mich dort nicht. Ich habe versucht nach Thailand oder Malaysia zu gehen aber nirgendwo kann ich bleiben. Sie wollen mich nicht.”
Viele der Kinder reisen alleine. Bis zu 2.000 US-Dollar verlangen die Schlepper pro Person. Auf völlig überfüllten Booten und mit zu wenig Nahrung und Trinkwasser mussten viele der Flüchtlinge wochenlang auf dem Wasser ausharren.
Die Rohingya gehören nach UN-Angaben zu den am meisten verfolgten Minderheiten weltweit. Die Regierung Myanmars bezeichnet sie als illegale Migranten aus dem benachbarten Bangladesch und lehnt jede Verantwortung für die Volksgruppe ab. Zudem bestreitet Myanmar, dass die Flüchtlinge, die in den vergangenen Wochen in Booten auf dem Meer treibend gefunden wurden, aus Myanmar kommen.