Vatikan plant Tribunal für Kampf gegen Missbrauch

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Von Alexandra Leistner mit DPA, REUTERS
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Bischöfe, die Missbrauchstäter schützen, müssen künftig mit Strafe rechnen. Dazu hat die römischen Glaubenskongregation jetzt eine eigene

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Bischöfe, die Missbrauchstäter schützen, müssen künftig mit Strafe rechnen. Dazu hat die römischen Glaubenskongregation jetzt eine eigene Gerichtsabteilung eingerichtet. Die geplanten Sanktionsmöglichkeiten gehen auf einen Vorschlag der päpstlichen Kinderschutzkommission zurück, dem Papst Franziskus am Mittwoch zustimmte.

“Neu ist, dass ein spezielles Verfahren definiert wurde für Fragen, die mit dem Amtsmissbrauch von Bischöfen zu tun haben. Das gab es zuvor nicht. Jetzt gibt es einen geregelten und klaren Ablauf – das ist der neue Aspekt an diesem Vorschlag”, erklärte der Leiter des vatikanischen Presseamtes, Federico Lombardi.

Bislang hatte der Papst die Möglichkeit, pädophile Priester zu bestrafen. Die zuständigen Bischöfe konnten sich jedoch oft ihrer Verantwortung entziehen. Sie mussten dem Papst nach eigenem Schuldeingeständnis ihren Rücktritt anbieten.

Opferverbände begrüßten zwar die Pläne des Vatikans, die die Aufklärung von Missbrauchsfällen weiter vorantreibt, kritisierten jedoch dass das Vorhaben nicht weit genug ging. Das internationale Netzwerk von Missbrauchsopfern pädophiler Priester forderte eine Reform säkularer Gesetze, um Täter besser zur Verantwortung zu ziehen.

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