Chinas Regierungschef Li: Ängste vor Abschwung übertrieben

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Die chinesische Wirtschaft steht nach Einschätzung von Ministerpräsident Li Keqiang vor Herausforderungen. Abwärtsrisiken gebe es auch, das Risiko

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Die chinesische Wirtschaft steht nach Einschätzung von Ministerpräsident Li Keqiang vor Herausforderungen. Abwärtsrisiken gebe es auch, das Risiko einer “harten Landung” aber nicht, sagte Li auf dem Weltwirtschaftsforum in der nordostchinesischen Hafenmetropole Dalian, genannt «Sommer-Davos».

Rund 1.700 Unternehmer, Politiker und Wirtschaftsexperten aus 90 Ländern sind zu dem dreitägigen Treffen in die nordostchinesische Hafenmetropole Dalian gereist. Das Weltwirtschaftsforum, das im
Winter in Davos in der Schweiz tagt, wird im Sommer in China veranstaltet.

Chinas Ministerpräsident Li Keqiang:

“Wir sind in der Lage, Chinas wichtigste wirtschaftliche und gesellschaftliche Ziele für dieses Jahr zu erreichen. Und an der künftigen Entwicklung arbeiten wir.”

Seine Regierung habe «adäquate Mittel», um das Wachstumsziel von sieben Prozent für
dieses Jahr zu erreichen und könne die Wirtschaft stützen, sollte sie sich außerhalb der gewünschten Spannen bewegen. «Wir
beschleunigen strukturelle Reformen, um das volle Potenzial der Wirtschaft zu erreichen», versprach er.

Die chinesischen Wirtschaft müsse von Nachhaltigkeit und Innovationen geprägt
sein. Derzeit erlebe das Land eine «massive Welle» von Gründungen. Täglich würden Tausende neue Unternehmen registriert.

Li Keqiang kündigte Maßnahmen zur Stärkung von Inlandsnachfrage und und Importen an und die weitere Öffnung des Devisenmarktes. Ausländischen Notenbanken soll der direkte Handel mit der heimischen Währung ermöglicht werden. Bis Ende des Jahres soll es so weit sein, so der Regierungschef.

China will den Yuan neben US-Dollar, Euro, Yen und britischem Pfund im Währungskorb des Internationalen Währungsfonds (IWF)
platzieren.

«China ist keine Quelle für Risiken, sondern für Chancen», sagte Li.

Sorge vor einer deutlichen Abschwächung der chinesischen Wirtschaft hatte an den internationalen Finanzmärkten für Unruhe gesorgt.

Chinas Wachstum war zuletzt so schwach wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr: In den ersten beiden Quartalen des Jahres nach offiziellen Angaben sieben Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt plus 7,4 Prozent ausgewiesen, das schwächste Wachstum in 24 Jahren. Auch der Außenhandel schwächelt.

Zudem kämpft die Regierung gegen starke Börsenturbulenzen. Der Leitindex in
Shanghai ist seit Mitte Juni um rund 40 Prozent abgesackt. Anfang der Woche hatten europäische Unternehmen das langsame Reformtempo in China bemängelt.

Auch deutsche Autobauer, die stark in China vertreten sind, bekommen die Zurückhaltung der chinesischen Autokäufer zu spüren. So
berichteten Audi und BMW von nachlassenden Auslieferungen im August
auf dem inzwischen weltgrößten Automarkt. Porsche konnte kräftig zulegen.

su mit dpa, Reuters

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