Die Befürworter einer Unabhängigkeit von Spanien haben bei den Regionalwahlen in Katalonien am Sonntag eine absolute Mehrheit im Parlament errreicht
Die Befürworter einer Unabhängigkeit von Spanien haben bei den Regionalwahlen in Katalonien am Sonntag eine absolute Mehrheit im Parlament errreicht.
Das Ergebnis sei ein klares Ja für die Abspaltung, so der katalanische Regierungschef Artur Mas, der die Wahl zum Equivalent einer Volksbefragung stilisiert hatte. Die Wahlbeteiligung lag mit 78 Prozent sehr hoch. Der Separatistenblock “Junts pel Si” (Zusammen für Ja) hinter Mas sowie die linke CUP kamen zusammen auf insgesamt 72 von 135 Sitzen, also mehr als die Hälfte. Eine erneute Zusammenarbeit gilt als sehr wahrscheinlich.
Die Partei hatten vor der Wahl erklärt, sie würden ein gutes Wahlergebnis als Mandat betrachten, innerhalb von 18 Monaten die Unabhängigkeit Kataloniens zu erklären und eine eigene Verfassung, Zentralbank, Justiz und Armee anzustreben.
Die Zentralregierung in Madrid und Abspaltungsgegner weisen jedoch darauf hin, dass die Separatisten gar nicht die Mehrheit der abgegeben katalanischen Stimmen erhalten haben, nämlich nur 47,8 Prozent. Die Mehrheit der Sitze im Parlament ergab sich dann aus den Eigenheiten des Wahlsystems.
Die spanische Zeitung El Pais bezeichnete die Separatisten deshalb als klare Sieger einer Wahl, aber auch als Verlierer einer Volksbefragung.
Madrid betrachtet eine Abspaltung als illegal, weil sie in der spanischen Verfassung nicht vorgesehen ist. Ein wirkliches Referendum zu der Frage in Katalonien wurden vom Verfassungsgericht blockiert.