Paradox: Was in Barcelona von Unabhängigkeitsbefürwortern gefeiert wird, sorgt auch bei der Zentralregierung in Madrid für Erleichterung.
Das Ergebnis der Regionalwahl in Katalonien wird in Madrid sowie von den prospanischen Parteien der nördlichen Region als Verlust für die Befürworter der Unabhängigkeit gedeutet. Denn sie haben zwar die absolute Mehrheit der Sitze im Parlament gewonnen, jedoch weniger als die Hälfte aller abgegebenen Stimmen erreicht.
Ein Mehrheit hat Mas die kalte Schulter gezeigt
Die prospanische Ciutadans zieht mit 25 Mandaten als zweitstärkste Partei in das neue Regionalparlament. “Artur Mas hat diese Wahlen ausgerufen, weil er die meisten Katalanen hinter sich glaubte. Doch eine Mehrheit hat ihm die kalte Schulter gezeigt und sich für die Koexistenz entschieden”, sagte die Kandidatin von Ciutadans, Inés Arrimadas.
Die spanische Regierung hatte im Vorfeld der Abstimmung eine Abspaltung Kataloniens von Spanien für verfassungswidrig erklärt.
“In Spanien herrscht weiter das Gesetz. Spanien bleibt weiter vereint. Wir sollten über Wohlstand im Land sprechen und nicht über Abspaltung”, erklärte der stellvertretende Vorsitzende der Volkspartei (PP) von Mariono Rajoy.
“Die Strategie der spanischen Regierung hat die Unabhängigkeitsbewegung nicht davon abgehalten, eine absolute Mehrheit im katalanischen Parlament zu erreichen. Die Monate bis zur Parlamentswahl in Spanien könnten lang werden für den spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy”, erklärt euronews-Reporter Carlos Marlasca in Madrid.
“Eine beruhigende Nachricht: Die Regierung wird auch weiterhin die Einheit Spaniens gewährleisten”, twitterte Regierungschef Rajoy.
Mandamos un mensaje de tranquilidad: el Gobierno va a seguir garantizando la unidad de España pablocasado_</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/eleccionescatalanas?src=hash">#eleccionescatalanas</a></p>— Partido Popular (
PPopular) September 27, 2015