Öl-Preiskampf - jeder gegen jeden

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Von Euronews
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Der Ölpreis fällt und fällt: Die mögliche Rückkehr des Förderlandes Iran an den Weltmarkt – vielleicht schon am kommenden Montag – hat die

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Der Ölpreis fällt und fällt: Die mögliche Rückkehr des Förderlandes Iran an den Weltmarkt – vielleicht schon am kommenden Montag – hat die Öl-Kontrakte zum Wochenschluss deutlich einbrechen lassen.
Die Preise für WTI und Brent markierten mit je rund 29 Dollar je Barrel den niedrigsten Wert seit zwölf Jahren. Auch wenn einige Ölförderländer der Produzentenvereinigung OPEC unter dem Überangebot auf dem Weltmarkt leiden, das einige Mitglieder selbst losgetreten haben – sie können das aussitzen, mit mehr als 80 Prozent der nachgewiesenen Rohölreserven unter ihren Füßen – OPEC-Zahlen von Ende 2014.

Der Iran ist danach Nummer drei innerhalb der OPEC, mit knapp einem Achtel der weltweiten Reserven und exportiert gut eine Million Barrel pro Tag (OPEC-Zahlen 2015: 1,109.000 Barrel pro Tag).

Map explaining why Iran-Saudi conflict is so serious as majority of oil deposits located in Shia dominated regions pic.twitter.com/hF14NBCDCU

— Rishi Bagree (@rishibagree) January 8, 2016

Der Iran hat mehrfach angekündigt, beim Wegfall der Sanktionen umgehend seine Ölexporte um 500.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Es ist absehbar, dass innerhalb von sechs Monaten die Ölexporte um insgesamt 1 Million Barrel pro Tag steigen, schätzen die Rohstoffanalysten der Commerzbank.

Anleger sehen in dem seit Monaten anhaltenden Preisverfall bei Rohstoffen ein schlechtes Konjunktursignal – das weltweite Überangebot bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage hat die Ölpreise allein seit Sommer 2015 um 52 Prozent einbrechen lassen. Die trübe Stimmung schwappte auch auf den Aktienmarkt über: Dax und EuroStoxx50 fielen um jeweils 1,4 Prozent.

Händlern zufolge spekulierten die Anleger darauf, dass die Internationale Atombehörde dem Iran in ihrem Abschlussbericht bescheinigen dürfte, die Bedingungen des Atomabkommens vom Sommer vergangenen Jahres erfüllt zu haben. Damit sollten auch die Sanktionen des Westens, durch die sich die iranischen Ölexporte mehr als halbiert hatten, bald aufgehoben werden. “Die Rückkehr des Iran an den Ölmarkt erfolgt zum falschen Zeitpunkt sowohl für den Markt als auch für den Iran”, hieß es in einem Kommentar von Phillip Futures, Singapur.

Befeuert wurden die Konjunkturängste zum Wochenschluss auch durch enttäuschende Daten aus China.

su mit Reuters

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