Barclays rasiert Investment-Banking, Deutsche Bank mit Rekordverlust

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Der neue Chef Jes Staley der britischen Großbank Barclays zieht im Investmentbanking-Geschäft die Reißleine und schließt die Abteilungen in gleich

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Der neue Chef Jes Staley der britischen Großbank Barclays zieht im Investmentbanking-Geschäft die Reißleine und schließt die Abteilungen in gleich mehreren Ländern. 1.000 Stellen fallen nach Insider-Informationen weg, fast die Hälfte in Asien. Es ist einer der größten Kahlschläge einer Investmentbank der vergangenen Jahre.

Staley, seit Anfang Dezember an der Barclays-Spitze, will mit der Schrumpfkur das skandalgeschüttelte Institut in ruhigeres Fahrwasser führen. Wie aus einem internen Dokument hervorgeht, werden die Investmentbanking-Abteilungen in Australien, Indonesien, Malaysia, den Philippinen, Russland, Südkorea, Taiwan und Thailand komplett geschlossen.

Barclays stellt bereits das Edelmetall-Geschäft auf den Prüfstand, ebenso das Aktiengeschäft in Mitteleuropa, dem Nahen Osten und Nordafrika. Insgesamt fallen 19.000 von 132.300 (2014) Stellen weg. Ziel ist, sich wieder stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Barclays wurde zuletzt wiederholt von Altlasten eingeholt, die den Gewinn deutlich drückten. Die Bank ist in eine Reihe von Skandalen involviert, darunter die Manipulation von Zinssätzen.

Auch europäische Konkurrenten versuchen, den weltweit schwierigen Bedingungen für das Bankgeschäft mit Kürzungen entgegenzuwirken. Hintergrund sind die derzeitigen Turbulenzen an den weltweiten Aktien- und Rohstoffmärkten. Die neuen Chefs von Deutscher Bank, Credit Suisse und der britischen Standard Chartered wollen per Sparkurs die Rendite steigern und das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen.

Bei der Deutschen Bank fiel die erste Jahresbilanz des neuen Chefs John Cryan jedoch tiefrot aus. Schwelende Rechtsstreitigkeiten und ein teurer Umbau sind Gründe für einen Verlust nach Steuern von 6,7 Milliarden Euro – so schlecht hatte die Bank nicht einmal auf dem Höhepunkt der Finanzkrise abgeschnitten.

su mit Reuters

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