Siegen mit Gottes Hilfe: Wahlkampf und Religion

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In Wahlkämpfen in den Vereinigten Staaten gilt meist die Regel: Ohne Religion hat man keine Chance. Glaubensthemen bringen Stimmen, um manche

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In Wahlkämpfen in den Vereinigten Staaten gilt meist die Regel: Ohne Religion hat man keine Chance. Glaubensthemen bringen Stimmen, um manche Gemeinschaften will sich besonders gekümmert werden, um Wähler am besten gleich in ganzen (Glaubens-)Gruppen zu gewinnen.

Eine Studie des ‘Pew Research Centers’ liefert Zahlen zu diesem Thema. Den Ergebnissen zufolge werden führende Kandidaten der demokratischen und republikanischen Partei von weiten Teilen der Befragten nicht als religiös eingestuft. Ist der Glaube im Wahlkampf also ein überschätztes Thema?

In besagter Studie wird der führende republikanische Bewerber Donald Trump nur von 30 Prozent der Befragten als eine religiöse Person eingestuft. Für 48 Prozent ist Hillary Clinton von den Demokraten religiös, ihrem Konkurrenten Bernie Sanders wird das Attribut “sehr religiös” beziehungsweise “einigermaßen religiös” von 40 Prozent der Befragten verpasst.

Als “nicht-religiöse” Person wird Clinton von 43 Prozent der Studienteilnehmer eingeschätzt.

Die Befragung des “Pew Research Centers” wurde zwischen dem 7. und 14. Januar durchgeführt, die Stichprobe umfasste 2.009 Erwachsene. Weiterhin wollen die Forscher mittels der Untersuchung herausgefunden haben, dass die führenden Kandidaten der republikanischen Partei gegenüber den Bewerbern der Demokraten als mehrheitlich religiöser eingeschätzt werden. 68 Prozent der Befragten sagten, sie hielten den Republikaner Ben Carson für “sehr religiös” beziehungsweise “einigermaßen religiös”. Auf dieselbe Weise wird sein Parteigenosse Ted Cruz von 65 Prozent der Teilnehmer charakterisiert, von Marco Rubio sagten das 61 Prozent. Vergleicht man die Werte der wichtigsten republikanischen Kandidaten, fällt auf, dass Trump von deutlich weniger Befragten als religiöse Person angesehen wird.

Als Hindernis gilt der Studie zufolge, wenn sich ein Bewerber als Atheist darstellt. 51 Prozent gaben an, es sei unwahrscheinlich, dass sie für einen Kandidaten stimmten, der nicht an einen Gott glaube.

27 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Personen sagten, ihnen sei “sehr wichtig”, dass der Präsident in Glaubensfragen mit der eigenen Sichtweise übereinstimme. 24 Prozent nannten diesen Aspekt “einigermaßen wichtig”. Unter republikanischen Wählern entfallen auf diese beiden Kategorien zusammen 64 Prozent.

Unter den Teilnehmern, die einer evangelikalen Glaubensgemeinschaft angehören und eine weiße Hautfarbe haben, sind 52 Prozent der Meinung, Donald Trump wäre ein “guter” oder “hervorragender” Präsident. Derselbe Wert enfällt auf Ben Carson, für 49 Prozent wäre Ted Cruz’ Präsidentschaft “gut” oder “hervorragend”. Anderer Meinung sind viele der befragten Evangelikalen, was Sanders und Clinton betrifft. Ihnen trauen nur 16 beziehungsweise 15 Prozent zu, ein/e “guter/e” oder “hervorragender/e” Präsident/in zu sein.

68 Prozent der im Zuge der Studie befragten Personen insgesamt sind der Meinung, dass Religion in der US-amerikanischen Gesellschaft an Einfluss verliert. Rund die Hälfte dieser Menschen (51 Prozent) ordnen das als eine negative Entwicklung ein.

Dass Politiker zu selten zu religiösen Themen Stellung nehmen und ihren Glauben öffentlich zu wenig zeigen, finden 40 Prozent der Befragten. Für 27 Prozent sprechen Politiker zu oft über Glaubensthemen. Noch 2012 waren in einer ähnlichen Studie 38 Prozent der Meinung, Politiker äußerten sich zu oft zu Religionsfragen. 30 Prozent sagen damals, diese Themen kämen zu kurz.

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