Deutsche-Bank-Symptome auch bei Crédit Suisse

Deutsche-Bank-Symptome auch bei Crédit Suisse
Von Euronews
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Auch die Schweizer Großbank Crédit Suisse ist im vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich verbuchte das Institut einen

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Auch die Schweizer Großbank Crédit Suisse ist im
vergangenen Jahr tief in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich verbuchte das Institut einen 2,7 Milliarden Euro Verlust, vor allem wegen hoher Abschreibungen im Investmentbanking und Kosten für Rechtsstreitigkeiten. Außerdem hat der neue Vorstandschef Tidjane Thiam der Bank im Herbst einen radikalen Umbau verordnet. Er soll bis 2018 die Kosten um 3,1 Milliarden Euro drücken, mindestens 5.000 Stellen fallen weg. Unter anderem kürzt die Bank die Boni.

Credit Suisse:

- $5.8 billion loss
- Shares at 24-year low
- ⬇ 29% in 2016
- Bonuses cuthttps://t.co/hruIb5jGpNpic.twitter.com/zGrD9uppYl

— Bloomberg Business (@business) February 4, 2016

Im Jahr 2014 hatte die Bank noch rund 1,7 Milliarden Euro Überschuss erzielt. Allein im vierten Quartal kam nun ein Verlust von fast 5,4 Milliarden Euro zusammen.

Das lag noch über den Befürchtungen der Analysten. Crédit-Suisse-Aktien verloren zum Handelsauftakt an der Schweizer Börse über 7 Prozent. Seit Jahresbeginn haben sie mehr als
ein Viertel an Wert eingebüßt.

Crédit Suisse steckt in ähnlichen Schwierigkeiten wie die Deutsche Bank. Beide Institute galten eigentlich als Gewinner der Finanzkrise. Doch sie unterschätzten die Folgen der immer strengeren Regeln für Banken. Beide betreiben noch ein umfangreiches Investmentbanking, das sich aber in einigen Bereichen kaum noch lohnt. Hinzu kommen konzernweit hohe Kosten. Im Sommer tauschten die Banken ihre Vorstandschefs aus, die nun hart aufräumen. Bei der Deutschen Bank führte das zu einem Rekordverlust von rund 6,8 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

This is an ideal time to buy banks, says Credit Suisse CEO Tidjane Thiam https://t.co/1odccAJVIThttps://t.co/fm6hiTkma5

— CNBC International (@CNBCi) February 4, 2016

Der Umbau der Crédit Suisse wird durch wachsenden Gegenwind im Tagesgeschäft belastet. «Das Umfeld hat sich im vierten Quartal 2015 deutlich verschlechtert», sagte Vorstandschef Thiam. Es sei derzeit nicht abschätzbar, wann sich die negative Trends wieder abschwächen. Thiam
verwies unter anderem auf die Sorgen um die chinesische Konjunktur, den Ölpreisverfall und den starken Schweizer Franken. Das wirkt sich bei der Crédit Suisse etwa in einem schwachen Aktien- und Anleihengeschäft aus. Zudem hätten große Fonds Gelder aus Investmentprodukten der Bank abgezogen. Thiam versucht, mit einer Beschleunigung des Sparprogramms gegenzusteuern.

su mit Reuters, dpa

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