In Tunesien sind bei einem blutigen Angriff mutmaßlicher Dschihadisten auf mehrere Armee- und Polizeieinrichtungen mindestens 50 Menschen getötet
In Tunesien sind bei einem blutigen Angriff mutmaßlicher Dschihadisten auf mehrere Armee- und Polizeieinrichtungen mindestens 50 Menschen getötet worden. Laut den Ministerien für Inneres und Verteidigung kamen bei den heftigen Gefechten am Montag 33 Angreifer, 10 Sicherheitskräfte und 7 Zivilisten ums Leben.
Der Angriff ereignete sich in der grenznahen Stadt Ben Gardane. Die Regierung geht offiziell davon aus, dass die Angreifer aus dem Bürgerkriegsland Libyen stammen und etwa als Flüchtlinge getarnt einreisten. Allerdings könnte es sich auch um eine tunesische Zelle handeln.
Die tunesische Regierung hatte an der Grenze zum Schutz vor Dschihadisten vor wenigen Wochen einen elektronisch überwachten Sandwall errichten lassen. Die westlibysche Statdt Sabrata gilt als ISIL-Hochburg und liegt nur 80 Kilometer von der Grenze entfernt. Sie wurde in den vergangenen Wochen mehrfach Ziel von US-Luftangriffen.
Einem Augenzeugen zufolge identifizierte sich einer der Angreifer in Ben Gardane als ISIL-Kämpfer. Sieben Verhaftete Angreifer werden derzeit verhört.
“Die heutige Attacke auf Einheiten der Armee und der Sicherheitskräfte in Ben Gardane war beispiellos, sie war organisiert und sie zielte wahrscheinlich darauf ab, die Kontrolle über die Region zu erlangen”, so Tunesiens Präsident Beji Caid Essebsi.
Bereits in der vergangenen Woche hatten tunesische Sicherheitskräfte fünf Dschihadisten getötet, die aus Libyen in das Land gekommen sein sollen.