Trotz Milliardenverlusts: Credit-Suisse-Chef bestverdienender Manager in der Schweiz

Trotz Milliardenverlusts: Credit-Suisse-Chef bestverdienender Manager in der Schweiz
Von Euronews

Trotz eines Bonusverzichts bekommt der neue Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam für sein erstes halbes Jahr an der Spitze der Schweizer Großbank 17,3

Trotz eines Bonusverzichts bekommt der neue Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam für sein erstes halbes Jahr an der Spitze der Schweizer Großbank 17,3 Millionen Euro. Der Ivorer ist damit zur Zeit der bestverdienende Manager in der Schweiz.

Mit 13,1 Millionen Euro machen Ersatzzahlungen für verfallene Vergütungen seines früheren Arbeitgebers Prudential den Löwenanteil aus, steht im Geschäftsbericht. Dazu kommen 1,5 Millionen Euro Fixsalär und 2,6 Millionen Euro Bonus.

Thiam habe angesichts des Milliardenverlusts des Konzerns 2015 angeboten, auf 40 Prozent seines Bonus zu verzichten. Trotz seiner ausgezeichneten Leistung habe der Verwaltungsrat diesem Vorschlag zugestimmt. Der Verwaltungsrat sagte nicht nein.

Thiam habe die Kapitalbasis gestärkt und die Geschäftsbereiche der Bank neu ausgerichtet, lobte das Aufsichtsgremium.

Weniger gut sind dagegen die Aktionäre bisher gefahren. Seit seinem Amtsantritt im Juli hat sich der Kurs des Institut fast halbiert.

Abschreibungen auf eine überteuerte Übernahme in den USA sowie schleppende Geschäfte im Investmentbanking hatten Credit Suisse im vergangenen Jahr einen Verlust von fast 2,75 Milliarden Euro eingebrockt. Mitte der Woche kündigte Thiam auch für das erste Quartal 2016 rote Zahlen an und stellte eine Verschärfung der Restrukturierung mit einem Abbau von insgesamt 6.000 Stellen in Aussicht.

Credit Suisse will das riskante Investmentbank weiter stutzen und verfolgt damit einen ähnlichen Kurs wie ihn Erzrivale UBS seit Jahren erfolgreich vorexerziert. Der Chef der größten Schweizer Bank, Sergio Ermotti, konnte sich für 2015 deshalb auch über einen Gehaltssprung auf 13,1 Millionen Euro freuen. Die Bankmanager ziehen damit wieder an den Chefs der deutlich rentableren Pharmakonzerne Roche und Novartis vorbei, die vorübergehend die dicksten Lohntüten hatten.

su mit Reuters

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