Nordkoreas Diktator Kim Jong Un kann die Provokation nicht lassen und schickt eine neue bedrohliche Botschaft an den südkoreanischen Nachbarn.
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un kann die Provokation nicht lassen und schickt eine neue bedrohliche Botschaft an den südkoreanischen Nachbarn.
Videosimulation: Präsidentenpalast in Seoul in Schutt und Asche
Ein Propagandavideo, das am Montag auf einer offiziellen Internetseite von der nordkoreanischen Nachrichtenagentur DPRK Today veröffentlicht wurde, zeigt die Zerstörung südkoreanischer Regierungsgebäude durch einen Raketenangriff.
Die Raktengeschosse schlagen in der Videosimulation unter anderem im Blauen Haus ein, dem südkoreanischen Präsidentensitz in Seoul. Das Gebäude explodiert in einem Feuerball. Am Ende des 88-sekündigen Streifens erscheint eine Warnung: “Alles wird zu Asche werden”- eine klare Botschaft aus Nordkorea.
Virtueller Atomangriff auf Washington
Der Propagandastreifen ähnelt einem weiteren Film, den Nordkorea vor einigen Tagen in Umlauf gebracht hatte. Darin war ein Atomangriff auf die US-Hauptstadt Washington zu sehen und die Zerstörung wichtiger Regierungsgebäude in der US-Hauptstadt Washington durch Raketen simuliert worden.
NKorea claims attacks on USA will kill more than 9/11… https://t.co/JCBNA6WUQm
— DRUDGE REPORT (@DRUDGE_REPORT) April 4, 2016
Nach einem neuen Atomtest Nordkoreas im Januar und einem ebenfalls umstrittenen Raketenstart im Februar haben die Spannungen zwischen Pjöngjang und Washington deutlich zugenommen. Nordkorea hatte zudem angesichts von Militärmanövern der USA mit Südkorea seine Drohgebärden verschärft und mit atomaren Erstschlägen gedroht.
Aktivitäten in nordkoreanischen Atomlabor
Satellitenbilder lassen unterdessen auf Aktivitäten in einem nordkoreanischen Atomlabor schließen. Das Webportal «38 North» des US-Korea-Instituts an der Johns-Hopkins-Universität berichtete am Montag, dass während der vergangenen fünf Wochen zwei- oder dreimal Rauchfahnen aus dem radiochemischen Forschungskomplex in Nyongbyon aufgestiegen seien. Nyongbyon ist als die wichtigste Nukleareinrichtung Nordkoreas bekannt.
38 North: 'Suspicious activity' noted at North Korean nuclear site https://t.co/AkO6yHntQM
— Jake Tapper (@jaketapper) April 5, 2016
Ob diese Aktivitäten im Zusammenhang mit einer Wiederaufnahme der Plutonium-Produktion stehen, ist laut den Experten unklar. Unter einem internationalen Abkommen hatte Nordkorea 2007 die Produktion waffenfähigen Plutoniums in Yongbyon eingestellt; im Gegenzug bekam das Land Hilfslieferungen. US-Geheimdienste gehen aber davon aus, dass der Reaktor wieder hochgefahren werden kann. Bei vollem Betrieb könnten in Yongbyon pro Jahr sechs Kilo Plutonium hergestellt werden – genug für eine Atombombe.