Dilma Rousseffs Karriere: Vom Gefängnis ins höchste Staatsamt

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Dilma Rousseff ist Brasiliens erstes weibliches Staatsoberhaupt. Am 1. Januar 2011 übernahm sie das Amt von Lula da Silva, ihrem Fürsprecher, Mentor

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Dilma Rousseff ist Brasiliens erstes weibliches Staatsoberhaupt. Am 1. Januar 2011 übernahm sie das Amt von Lula da Silva, ihrem Fürsprecher, Mentor und politischen Verbündeten, der zuvor seit 2003 Präsident gewesen war.

Dilma, wie sie in Brasilien meist einfach nur genannt wird, ist die Tochter eines bulgarischen Einwanderers und einer Brasilianerin. Während der Militärdiktatur schlug sie sich auf die Seite des Widerstandes, musste ihr Studium abbrechen und landete im Gefängnis.

Nach dem Ende der Gewaltherrschaft machte sie als Beamtin Karriere, unter Lula leitete sie das Energieministerium und übernahm später das einflussreiche Amt der Vorsitzenden des Kabinetts. Sie machte sich einen Namen als rigorose Macherin.

Als sie 2011 Staatspräsidentin wurde, hatte der Wirtschaftsaufschwung, den Brasilien unter Lula verzeichnete, schon spürbar an Fahrt verloren.

Rousseffs Regierung sah sich im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft Demonstrationen gegenüber, bei denen Hunderttausende unter anderem bessere Lebensbedingungen und eine wirkungsvolle Korruptionsbekämpfung forderten. Auslöser war eine Fahrpreiserhöhung im öffentlichen Nahverkehr.

Auch dank der Unterstützung ihres beliebten Vorgängers Lula wurde Rousseff im Oktober 2014 wiedergewählt – wenn auch nur mit hauchdünnem Vorsprung.

Gegen Rousseff laufen zwar keine Korruptionsermittlungen, dennoch geriet die Präsidentin im Laufe der vergangenen Wochen zusehends unter Druck. Ihre Gegner werfen Rousseff vor, mehr zu wissen, als sie öffentlich einräume und Ermittlungen gebremst zu haben. Viele Menschen fordern angesichts der umfassenden Verdächtigungen und Enthüllungen ein politisches Großreinemachen.

Mögliche Profiteure wie Vizepräsident Michel Temer haben sich bereits in Stellung gebracht.

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