"Brexit" - 70.000 Experten könnten abwandern

"Brexit" - 70.000 Experten könnten abwandern
Von Euronews

Das britische «No» zur EU könnte anderen Finanzzentren eine Schub geben.

Das britische «No» zur EU könnte anderen Finanzzentren eine Schub geben.

Der Finanzplatz London wird nicht sterben, aber er wird schwächer

Die großen US-Banken – JPMorgan Chase, Goldman Sachs, Bank of America, Citigroup und Morgan Stanley – beschäftigen Zehntausende in Großbritannien. Sie bereiten nach dem “Brexit-Votum einen Umzug eines Teils der Belegschaft vor in Städte wie Dublin, Paris und Frankfurt. Im Rennen um den neuen Sitz der europäischen Bankenaufsichtsbehörde (156 Mitarbeiter) lägen vor allem Paris und Frankfurt vorn, so EU-Insider.

Dr. Rüdiger von Rosen, Experte für den Finanzplatz Frankfurt:

“Die City of London ist praktisch der größte Bankenplatz weltweit. Es wird eine gewisse Bewegung von der Londoner City zu anderen Orten geben, und ganz vorne, sehr weit vorne in der Liste der Orte, die gewinnen, ist Frankfurt am Main, auf jeden Fall.”

Um wie viele Jobs geht es?
Nach jüngsten Zahlen der Vereinigung «City of London» (Stand 2014) arbeiten im Großraum London gut 358.000 Menschen in der Finanzbranche, davon fast die Hälfte (162.000) im Finanzzentrum in der britischen Hauptstadt. In Medienberichten ist von bis zu 70.000
Finanzjobs die Rede, die mittelfristig ins Ausland verlagert werden könnten.

Zum Vergleich: In Frankfurt arbeiten gut 62.500 Bankbeschäftigte.

Banken brauchen für Dienstleistungen innerhalb der Europäischen Union rechtlich selbstständige Tochterbanken mit Sitz in einem EU-Staat. Tritt Großbritannien aus, könnten Finanzinstitute gezwungen sein, Personal aus London abzuziehen.

«Der Finanzplatz London wird nicht sterben, so Deutsche-Bank-Chef John Cryan nach Medienberichten («Handelsblatt») aber er wird schwächer».

su mit dpa

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