Großbritannien soll zum Steuerparadies für Unternehmen werden

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Der britische Finanzminister George Osborne will die Steuern für Unternehmen deutlich senken, um sie nach dem “Brexit”-Votum in Großbritannien zu halten.

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Der britische Finanzminister George Osborne will die Steuern für Unternehmen deutlich senken, um sie nach dem “Brexit”-Votum in Großbritannien zu halten. Die Körperschaftsteuer solle von derzeit 20 Prozent auf unter 15 Prozent gesenkt werden, so Osborne nach Medienberichten (“Financial Times”). Ziel sei eine “super wettbewerbsfähige Wirtschaft”. Wegen des EU-Austritts fürchtet die Regierung, dass Firmen ihre Hauptsitze in die EU verlegen, um auf jeden Fall weiter Zugang zum EU-Binnenmarkt zu haben.

In Staaten wie Italien, Frankreich, Kanada, Holland oder Spanien bewegt sich der Satz, den Firmen – inklusive lokaler Steuern – zahlen müssen, laut OECD in der Regel zwischen 25 und 35 Prozent.

Britain open for business: lower business taxes, support for bank lending, infrastructure investment, more trade with China + rest of world

— George Osborne (@George_Osborne) July 4, 2016

Analyst Michael Hewson, CMC Markets , Croydon, Großbritannien:

“Ich meine, Herr Osborne sollte mehr an das große Ganze denken, nicht nur an die Körperschaftsteuer, sondern auch die Überprüfung der Grundsteuer für Unternehmen. Die Business-Tarife sind ein bedeutender Posten für kleinere und größere Unternehmen in Großbritannien. Und er sollte nach meiner Ansicht auch an Investitionen in die Infrastruktur denken.”

In der EU verlangen nur Irland und Zypern mit 12,5 Prozent weniger als 15 Prozent Körperschaftsteuer, in Deutschland sind es 30, in den USA sogar 40 Prozent.

Und in Großbritannien gibt es – anders als hierzulande – keine Gewerbesteuer, mit 20 Prozent ist die Körperschaftssteuer schon heute verlockend niedrig. Die Körperschaftsteuer ist eine Steuer auf das Einkommen bestimmter juristischer Personen, etwa von Kapitalgesellschaften, Genossenschaften, Vereinen, Anstalten, Stiftungen.

Nach dem “Brexit”- Votum hatte Osborne angekündigt, die Briten müssten sich auf höhere Steuern und geringere staatliche Leistungen einstellen.

su mit Reuters

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