ING streicht 7.000 Stellen - wird der Kassandra-Spruch von "Banken als Stahlindustrie" jetzt wahr?

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Von Euronews
ING streicht 7.000 Stellen - wird der Kassandra-Spruch von "Banken als Stahlindustrie" jetzt wahr?

„Die Banken sind die Stahlindustrie der 90er-Jahre,” sagte Deutsche-Bank-Vorstand Ulrich Cartellieri – in einem Ausleseprozess werden die Zahl der Institute und der Mitarbeiter “drastisch zurückgehen.” Das war 1990. Cartellieri hatte wohl recht. Nur das Jahrhundert stimmte nicht ganz.

Jüngster Wasserstand: ING, Niederlande: minus 7.000 (von 52.000 Mitarbeitern), Commerzbank, Deutschland: minus 9.600 (von 45.000), Banco Popular Espanol, Spanien: minus 3.000 (von 15.000). Deutsche Bank: minus rund 1.000 aus einem Plan von 9.000 (von gut 100.000, im Oktober 2015 angekündigt), ABN Amro, Niederlande: minus 1.375 (von 22 000) bis 2020.

Jasper Lawler, Analyst Markets CMC Markets, London:

Arbeitsplätze im Westen zu streichen und in gewisser Weise Arbeitsplätze in Niedriglohn-Regionen zu verlagern, das ist alles nur ein Teil einer Kostensenkungs-Übung in dieser Zeit der niedrigen Zinsen, die die Gewinnchancen von Finanzfirmen verringern und bei den Banken die Chancen, an Krediten zu verdienen.

Im Frühjahr ergab eine Umfrage der Unternehmensberatung EY: In Deutschland gehen 61 Prozent der Institute davon aus, dass sie in den nächsten zwölf Monaten Arbeitsplätze abbauen werden.

Begründung ist meist die gleiche wie bei ING: Der Umbau solle auch die Verlagerung des Kundengeschäfts ins Internet vorantreiben.

Rhetorische Twitter-Frage:

su mit Reuters