Airbus: "China wird in 20 Jahren einer der großen drei Flugzeughersteller sein"

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Von Euronews
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Der Flugzeugkonzern Airbus hat im abgelaufenen Jahr mehr Passagierflugzeuge ausgeliefert als ursprünglich angenommen.

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Der Flugzeugkonzern Airbus hat im abgelaufenen Jahr mehr Passagierflugzeuge ausgeliefert als ursprünglich angenommen.

688 Maschinen übergab das Unternehmen an die Kunden, so Airbus. Planziel geschafft – mehr als 670 Flugzeuge, Vorjahr übertroffen – da waren es 635.

Unter den ausgelieferten Maschinen seien 28 Riesenflieger A380 und 49 Langstreckenjets A350, so Airbus.

Airbus verringerte den Rückstand zum US-Erzrivalen Boeing, der für 2016 einen Rückgang von zwei Prozent auf 748 ausgelieferte Flugzeuge bekanntgegeben hatte.

Das Auftragspolster:731 Neubestellungen im Lauf des Jahres 2016, darunter 100 Maschinen für Iran Air im Wert von rund 9,5 Milliarden Euro. Im Dezember hat Teheran auch mit dem Airbus-Rivalen Boeing einen 15,7 Milliarden Euro schweren Vertrag zum Kauf von 80 Maschinen abgeschlossen. Der erste Airbus vom Typ A 321 für die staatliche Fluggesellschaft wartet in Toulouse, Südfrankreich, auf den Takeoff Richtung Teheran.

Die Geschäfte mit Airbus und auch mit Boeing wurden mit dem internationalen Atomabkommen mit der Islamischen Republik von 2015 und der Aufhebung der Wirtschaftssanktionen möglich. Mit den Maschinen will der Iran seine veraltete Flugzeugflotte modernisieren.

Airbus achieves targets proving ramp-up readiness with the delivery of 688 aircraft in 2016 https://t.co/MFL93wk964#AirbusResultspic.twitter.com/Hc3UbJMiwg

— Airbus (@Airbus) 11. Januar 2017

Anne Glémarec, euronews:

“Bei uns ist jetzt Airbus-Vorstand John Leahy. Sie haben einen Auftrag für rund 100 Flugzeuge mit dem Iran unterzeichnet, mit dem grünen Licht der US-Regierung. Machen Sie sich Sorgen um das Geschäft, wegen des Wachwechsels im Weißen Haus zu Donald Trump?”

John Leahy – Verkaufsleiter bei Airbus:

“Ich meine die Frage, ob Trump dieses Geschäft abgesegnet hätte als Präsident, ist hypothetisch. Das Geschäft wurde abgeschlossen – es sieht aus, als würden die Iraner den Deal schätzen – das sind keine Militärmaschinen, es sind zivile Flugzeuge, sie verbessern die Sicherheit im Iran und sowohl bei Boeing als auch Airbus entstehen Arbeitsplätze. Ich gehe davon aus, dass die Iraner Ihr Engagement durchziehen, und dass die USA weiter Lizenzen erteilen.”

euronews: Welche Zukunft sehen Sie für den mehrfach verzögerten A380 Superjumbo mit seiner niedrigen Nachfrage?

John Leahy – Verkaufsleiter bei Airbus:

“Jeder in dieser Branche von den Zulieferern bis zu den Fluggesellschaften geht davon aus, dass sich das Verkehrsaufkommen in den kommenden 15 Jahren verdoppelt. Wird der Flughafen Charles de Gaulle verdoppelt? Frankfurt? London Heathrow – oder wird ein neues Heathrow gebaut? Ein neues Frankfurt? Ein neuer JFK? Natürlich nicht. Der einzige Weg zur doppelten Leistungsfähigkeit sind größere Flugzeuge. Wir haben das größte Flugzeug der Welt – A380 – und zum Glück ist es das Flugzeug, für das die Passagiere sogar einmal getroffene Entscheidungen umwerfen. Mehr als 60% der A380-Passagiere würden sich umentscheiden, um mitzufliegen und sie sind auch bereit, mehr Geld dafür zu zahlen. Ich meine mit doppelt so viel Flugverkehr in 15 Jahren und Leuten, die das Flugzeug lieben, hat, der A380 eine großartige Zukunft.”

euronews: “Last but not least, wie sehen Sie die Zukunft der Luftfahrtindustrie, wenn China als Hersteller immer wichtiger wird?”

John Leahy – Verkaufsleiter bei Airbus:

“Wenn Sie mich fragen, ob ich mir wegen China in 5 Jahren einen Kopf mache, würde ich sagen “nein”, auch in 10 Jahren würde ich “nein” sagen. Aber wenn Sie mich fragen, ob mich China als Wettbewerber in 20 Jahren berunruhigt, würde Ihnen sagen: China wird in 20 Jahren einer der großen drei Flugzeughersteller sein.”

su mit dpa

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