Diane Kruger in Cannes als beste Schauspielerin geehrt

Diane Kruger in Cannes als beste Schauspielerin geehrt
Von Euronews mit DPA
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Die Goldene Palme des Filmfestivals Cannes geht an die schwedische Gesellschaftssatire «The Square» von Ruben Östlund. Das Werk erzählt von einem Museumskurator, dessen Leben außer Kontrolle gerät, als er sein Handy verliert. Der Hauptdarsteller gibt sich gern als tolerant und fortschrittlich, wird aber zunehmend als Macho und äußerst unsozialer Mensch entlarvt. Regisseur Ruben Östlund wirft in seinem Film Fragen zu Moral, Männlichkeit und Bigotterie der bürgerlichen Schicht auf. Es ist die erste Goldene Palme für Schweden.

Mit dem Großen Preis der Jury, der zweitwichtigsten Auszeichnung des Festivals, wurde das Aids-Drama «120 battements par minute» des Franzosen Robin Campillo gewürdigt. Der Film erzählt vom Kampf von Aids-Aktivisten Anfang der 90er Jahre. Fast dokumentarisch fängt er die verschiedenen Interessensgruppen ein, die sich aber gemeinsam für Akzeptanz in der Gesellschaft und Unterstützung durch die Regierung von Präsident François Mitterand einsetzen.

Die Deutsche Diane Kruger gewann den Preis als beste Hauptdarstellerin. Die 40-Jährige wurde für ihre Leistung in Fatih Akins NSU-Drama «Aus dem Nichts» geehrt. Das Werk erzählt von einem Bombenanschlag, bei dem ein Türke und sein kleiner Sohn sterben. Zurück bleibt die Ehefrau und Mutter. Die in Niedersachsen geborene Kruger nahm den Preis sichtlich gerührt entgegen und widmete ihn den Terroropfern und deren Angehörigen. Es ist der erste Preis für eine deutsche Schauspielerin seit 1986, als Barbara Sukowa für «Rosa Luxemburg» von Margarethe von Trotta gewann.

Der Jurypreis ging an den Russen Andrej Swjaginzew für sein Familiendrama «Nelyubov (Loveless)». Für die beste Regie vergab die Jury den Preis an die US-Amerikanerin Sofia Coppola für ihr Historienstück «Die Verführten». Die Auszeichnung für das beste Drehbuch verlieh die Jury an zwei Filme: Die Griechen Giorgos Lanthimos und Efthimis Filippou gewannen mit dem Psychothriller «The Killing of a Sacred Deer» mit Nicole Kidman und Colin Farrell – während die Schottin Lynne Ramsay für ihren Thriller «You Were Never Really Here» ausgezeichnet wurde. Ihr Hauptdarsteller Joaquin Phoenix wurde außerdem als bester Schauspieler geehrt. Die Schottin Ramsay erzählt in dem Werk von einem Kriegsveteranen, der ein Mädchen aus einem Kinderhändlerring befreien will. «You Were Never Really Here» überzeugt durch die unvorhersehbaren Wendungen und kommt als spannende Mischung zwischen Thriller, Drama und Rachegeschichte daher.

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