Kasachstan auf dem Weg in die "digitale Seidenstraße"

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Von Daleen Hassan
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Welche Rolle kann der kasachische Staatsfonds dabei spielen?

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Bei der Konferenz internationaler Staatsfonds in Kasachstans Hauptstadt Astana Anfang September haben Vertreter von dreißig Ländern über die jüngsten Trends bei Investitionen und Risikomanagement beraten.

Staatsfonds – auf Englisch Sovereign Wealth Funds – dienen den Ländern zur gewinnbringenden Anlage staatlichen Vermögens, das meist aus Öl-, Gas- und Rohstoffverkäufen stammt.

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Der kasachische Staatsfonds Samruk-Kazyna verwaltet um die 70 Milliarden Dollar. Kasachstan, das stark von seinen Ölexporten abhängt, achtet bei der Geldanlage auf Streuung, wie Fonds-Geschäftsführerin Baljeet Kaur Grewal erklärt: “Die Diversifizierung ist bei der Fondsverwaltung am wichtigsten. Wir stecken das Geld in Wirtschaftszweige außerhalb des Erdöls, in grüne Technologien wie Solarenergie zum Beispiel.”

Neue Technologien halten in den Schwellenländern oft sprunghaft Einzug – Entwicklungsstufen wie in den Industrieländern werden übersprungen. Kasachstan setzt auf die digitale Wirtschaft – und auf die Zusammenarbeit mit Konzernen wie General Electric. Yerzhan Tutkushev, Co-Managing Director bei Samruk-Kazyna: “Wir suchen neue Bereiche, um Infrastruktur, digitale Wirtschaft und Landwirtschaft zu entwickeln. Bei der Infrastruktur ist das recht leicht, aber Leute und Kompetenzen – da muss man schnell handeln, denn es ist die digitale Industrie.” Deborah Sherry von GE unterstützt dieses Bestreben: “Zentralasien und Kasachstan insbesondere als größte Volkswirtschaft sind gut platziert an der Schnittstelle zwischen Asien und Europa, zwischen Ost und West. Indem sie den Fortschritt mit großen Sprüngen nehmen und diese Technologien früh einführen, können sie sprunghaft wachsen.”

Viele Unternehmen, die im Portfolio des kasachischen Staatsfonds sind, folgen dem nationalen Programm zur Modernisierung der Wirtschaft. So zum Beispiel das Postunternehmen Kazpost, das zu 100 Prozent dem Staatsfonds gehört. Askarbek Alshanbayev, e-commerce-Chef bei Kazpost, erläutert am praktischen Beispiel, was hier ‘Digitalisierung’ heißt: “Heute setzen wir vollautomatisierte Paketsortieranlagen ein. Es ist jetzt ganz einfach, ein Paket zu bekommen, völlig automatisiert und Selbstbedienung. Niemand muss mehr am Schalter anstehen. Die Leute holen sich selbst ihre Pakete aus dem Regal, bringen sie nur noch zum Schalter und checken sie dort aus.”

Der Übergang großer Staatsunternehmen ins digitale Zeitalter ist eine der Prioritäten für Länder wie Kasachstan – ein Versuch, auf die “digitale Seidenstraße” aufzuspringen.

Unterstützt von Samruk-Kazyna

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