Putin-Kritiker Nawalny hatte trotz eines Verbots zu den Kundgebungen in mehr als einhundert Städten aufgerufen. Hintergrund ist, dass er zuvor von der kommenden Präsidentschaftswahl ausgeschlossen worden war.
Wie hier in Wladiwostok haben in mehreren russischen Städten Menschen für den Oppositionspolitiker Alexej Nawalny demonstriert. Dieser war zuvor wegen einer umstrittenen Vorstrafe von den kommenden Präsidentschaftswahlen ausgeschlossen worden. Er darf im März nicht gegen Staatspräsident Wladimir Putin antreten. Nawalny gilt als einer seiner schärfsten Kritiker.
Man hat uns diese Wahl bereits jetzt weggenommen. Unser Kandidat wurde erst gar nicht zugelassen.
Unterstützer der russischen Opposition
"Wir wurden dabei nicht gefragt", so Demonstrant Wladimir Redko am Sonntag. "Als Bürger der Russischen Förderation fühle ich, dass es meine Bürgerpflicht ist, meinen Standpunkt deutlich zu machen und ich sage: Ich bin nicht einverstanden."
Dmitri Kutjaew nahm ebenfalls an der Kundgebung in der östlichen Hafenstadt teil: "Ich bin aus demselben Grund wie alle anderen hier: man hat uns diese Wahl bereits jetzt weggenommen, unsere Stimmen. Unser Kandidat wurde erst gar nicht zugelassen."
Am Sonntag wurden nach Angaben einer unabhängigen Beobachtergruppe landesweit zunächt 16 Demonstranten festgenommen.
Vor den ersten Demonstrationen hatte die Polizei das Moskauer Büro Nawalnys durchsucht und Mitarbeiter festgenommen. Die Sicherheitskräfte hätten die Tür aufgebrochen und seien in die Aufnahme einer Videobotschaft hereingeplatzt, teilten Nawalny und sein Team am Sonntag bei Twitter mit.
Nawalny hatte trotz eines Verbots zu den Demonstrationen aufgerufen. Er hatte bereits 2017 mehrfach Kundgebungen organisiert. Dabei waren Hunderte Menschen festgenommen worden. Für Sonntag waren weitere Demonstrationen geplant, so auch in der Hauptstadt Moskau.