Taxi-Demo in Brüssel legt Verkehr lahm

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Von Stefan Grobe
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Proteste gegen "Uberisierung" der Branche. Droschkenkutscher befürchten Mehrangebot und Sozialdumping.

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In Brüssel hat ein Proteststreik der Taxifahrer den Verkehr in weiten Teilen der Innenstadt vorübergehend lahmgelegt.

Mit der Aktion wandte sich die Branche gegen die wachsende Konkurrenz von Onlinefahrdiensten wie Uber.

Bei vielen Bürgern fand die Demonstration wenig Verständnis.

Das sei nicht gerecht für all die, die mit dem Auto zur Arbeit müssten, meint ein Mann. Er habe seine Arbeit auf einer Baustelle stoppen müssen.

Die Taxifahrer wenden sich vor allem gegen Pläne der Stadt, das Lizenzsystem abzuschaffen. Das würde ihrer Meinung nach zu einem Mehrangebot und Sozialdumping führen.

Seit drei Jahren seien die Einkommen um 30, 40 Prozent gesunken, sagt ein Taxifahrer. Man habe Schwierigkeiten, Steuern und Mieten zu bezahlen.

Ihren Zorn lassen die Droschkenkutscher an Uber ab, obwohl Brüssel eine der wenigen Städte in Europa ist, in denen auch Uberdienste stark reglementiert sind.

Uber biete einfach einen besseren Service, sagt ein Mann. Man kenne den Name des Fahrers - das schaffe Vertrauen. Außerdem sei Uber oft billiger, und man könne die Route verfolgen.

Uber-Fahrer wenden sich vor allem gegen die Meinung, ihr Geschäft sei nicht transparent.

Jede unserer Fahrten wird online festgehalten, meint ein Uber-Fahrer. Das Finanzamt wisse also, was bei Uber verdient werde. Bei Taxifahrern sei das nicht der Fall.

Über die Pläne der Stadt soll im Mai entschieden werden. Die Herausforderungen der Sharing-Wirtschaft dürften aber noch länger diskutiert werden.

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