In der Schweiz haben Vertreter mehrerer Hilfsorganisationen eine Petition mit rund 27.000 Unterschriften an die Bundeskanzlei in Bern übergeben.
In der Schweiz haben Vertreter mehrerer Hilfsorganisationen eine Petition mit rund 27.000 Unterschriften an die Bundeskanzlei in Bern übergeben. Sie fordern, dass das Rettungsschiff "Aquarius" zukünftig unter Schweizer Flagge gestellt und so seine Arbeit fortsetzen kann.
Das Schiff liegt momentan in der südfranzösischen Hafenstadt Marseilles. Bisher war es unter panamesischer Flagge gefahren, doch die Regierung Panamas hat die Registrierung aufgehoben. Zuvor hatten die Hilfsorganisationen SOS Mediteranée und Ärzte ohne Grenzen hatten das Schiff gechartert und Bootsflüchtlinge gerettet.
Ilias Panchard, der für die Grünen im Stadtrat von Lausanne sitzt, erklärt:
"Eine solche Schweizer Aktion würde auch der EU nutzen. Wir sehen, dass alles in der EU blockiert wird. Die Mitgliedsstaaten sind sich bei Migrationsfragen und der Rettung von Bootsflüchtingen aus dem Mittelmeer uneinig. Wir sind ein neutrales Land, Hüter der Genfer Konvention, Sitz des UN-Menschenrechtsrats und europäischer Hauptsitz der Vereinten Nationen. Die Schweiz ist das ideale Land für diese Angelegenheit."
Neben der Petition hatten vier Parlamentarier einen Antrag eingebracht, der überprüfen sollte, ob das Rettungsschiff zukünftig unter Schweizer Flagge weiterfahren kann. Eine Entscheidung könnte auch politische Konsequenzen haben, denn die EU versucht, den Zustrom afrikanischer Migranten nach Europa einzudämmen. Italien hatte in der jüngsten Vergangenheit seine Häfen für Rettungsschiffe dicht gemacht.