Wieder wird der Aquarius die Anlandung verweigert. Außerdem verliert das Schiff seine Registrierung, angeblich auf Druck von Italien.
Das Rettungsschiff Aquarius 2 ist wieder in Schwierigkeiten. Das von zivilen Hilfsorganisationen betriebene Schiff hat 58 Migranten an Bord und erneut Probleme, sie an Land zu bringen. Italien und Malta verweigern der Aquarius wie schon in der Vergangenheit das anlanden. Dazu kommt, dass Panama der Aquarius die Registrierung entzieht – angeblich auf Druck der italienischen Regierung.
"Ohne uns Illusionen zu machen, fordern wir Panama auf, seine Entscheidung zurückzunehmen", so der Präsident der Hilfsorganisation SOS Mediterranee in Frankreich, Francis Vallat.
Sollte das geschehen, könnte Italien beispielsweise Schiffen unter der Flagge Panamas die Einfahrt in seine Häfen verweigern – ein großes wirtschaftliches Risiko für das kleine Land, das mit Schiffsregistrierungen Geld verdient.
Italiens Innenminister Matteo Salvini hat im Internet Vorwürfe zurückgewiesen, Italien habe Druck auf Panama ausgeübt. Bereits kurz zuvor hatte Gibraltar der Aquarius die Registrierung entzogen.
Die Crew der Aquarius will jetzt den Hafen im französischen Marseille ansteuern. Frankreichs Europaministerin Nathalie Loiseau kritiserte im Sender Sud Radio Italien dafür, der Aquarius die Anlandung zu untersagen. Allerdings hält sich Frankreich damit zurück, die Migranten ins eigene Land zu holen. Von der Ministerin heißt es: Der nächste sichere Hafen für die Aquarius liege in Italien oder Malta. Im Juni hatte sich Spanien bereiterklärt, Migranten von der Aquarius nach längerer Irrfahrt an Land gehen zu lassen.