Louise Arbour: Die Welt braucht eine geordnete Migration

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Von Stefan Grobe
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Mangel an ausgebildeten Menschen in Europa und Folgen des Klimawandels weltweit üben Migrationsdruck aus

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Rund 260 Millionen Menschen leben weltweit außerhalb ihres Geburtslandes. Tendenz steigend.

Im Juli beschloss die UN-Vollversammlung den Text für einen UN-Migrationsvertrag, der auf einer Konferenz im Dezember in Marokko offiziell verabschiedet werden soll.

Euronews sprach mit der UN-Migrationsbeauftragten Louise Arbour.

"Für Europa wird es in den kommenden Jahren und Jahrzehnten darauf ankommen, einen legalen Weg zu seinen Arbeitsmärkten zu schaffen. Denn wir stehen vor einem ernsten Defizit von ausgebildeten Menschen."

Im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Gründen für eine geordnete Migration weist Arbour auch auf den besonderen Beitrag von Frauen hin.

"Das Bild von armen Migranten ist leider sehr verzerrt. Sie verdienen weniger als Einheimische, aber sie geben 85 Prozent ihres Einkommens in ihren jeweiligen Gastländern aus, die restlichen 15 Prozent schicken sie nach Hause. Diese 15 Prozent machten 2017 rund 600 Milliarden Dollar aus.

Das ist drei Mal mehr als das, was Industriestaaten offiziell den Entwicklungsländern geben."

Angesichts der jüngsten Warnung der UN-Klimaschützer weist Arbour auf den Zusammenhang von Migration und Klimawandel hin.

"Beim Klimawandel ist es kurz vor zwölf. Dennoch sagen uns Wissenschaftler, nicht aufzugeben. Noch ist Zeit, die Menschheit zu mobilisieren, was einen großen Einfluss auf die Migration haben dürfte. Damit müssten wir aber sofort beginnen."

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