Der Europarat hat die Lebensbedingungen in griechischen Flüchtlingslagern stark kritisiert. Besonders schlimm sei die Lage in den Auffangzentren auf den ägäischen Inseln, heißt es in einem gerade veröffentlichten Bericht der Menschenrechtskommissarin.
Der Europarat hat die Lebensbedingungen in griechischen Flüchtlingslagern stark kritisiert. Besonders schlimm sei die Lage in den Auffangzentren auf den ägäischen Inseln, heißt es in einem gerade veröffentlichten Bericht der Menschenrechtskommissarin Dunka Mijatovic. Sie hatte die Lager im Juni besucht.
Die Bedingungen liegen demnach weit unter den internationalen Standards. Zum Beispiel im Lager Moria auf der Insel Lesbos: Hier hätten im Juni über 7000 Menschen gelebt - die offizielle Kapazität liege bei maximal 3000. In einem großen Zelt seien bis zu 125 Menschen untergebracht gewesen. Schwangere schliefen laut Bericht auf dem Boden. Besonders für Frauen sei die Situation gefährlich, da sie sich kaum vor sexuellen Übergriffen schützen könnten.
Die Kommissarin ruft die griechische Regierung dazu auf, die Aufnahme und Integration von Migrantinnen und Migranten dringend zu verbessern und die Auswirkungen der Sparpolitik auf die Gesundheitsversorgung und das Bildungssystem zu reduzieren. Die europäischen Partner sollten Griechenland besser unterstützen. Die Armut im Land sei seit Beginn der Schuldenkrise generell erheblich gestiegen. So habe sich zum Beispiel die Zahl der Obdachlosen in wenigen Jahren vervierfacht.