"Brexit": Märkte fürchten "Sprung ins Ungewisse"

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Von su mit dpa, Reuters
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Trotz der krachenden Ablehnung des EU-Austritts-Deals im britischen Parlament haben sich Euro und britisches Pfund am Tag danach kaum bewegt. Beim Worst-Case-Szenario rechnen die Märkte nicht nur mit Turbulenzen, sondern auch mit neuen Dämpfern in der europäischen Wirtschaft

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Die Anleger in Europa sind inzwischen hart im Nehmen. Trotz der krachenden Ablehnung des EU-Austritts-Deals im britischen Parlament haben sich Dax, EuroStoxx, Euro und britisches Pfund am
Tag nach der Brexit-Abstimmung kaum bewegt. Aber das Drama ist noch nicht zu Ende.

"Niemand will einen "No-Deal-Brexit", aber er kommt näher", sagte der EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici („France 2 Television“).

"Die Briten haben klipp und klar gesagt, was sie nicht wollen. Jetzt müssen sie sagen, was sie wollen. Die Zeit ist knapp. Wir wissen, dass ein "Plan B" von Theresa May in wenigen Tagen fällig ist und wir warten darauf."

SEIT ES DEN EURO GIBT, RUTSCHT DAS PFUND

Seit Europa mit dem Euro zahlt, hat das britische Pfund knapp ein Drittel (31%) seines Wertes verloren, seit der „Brexit“-Entscheidung (23/06/2016) elf Prozent.

Michael Baker

Könnte ohne Deal so weitergehen, fürchtet der britische AnalystMichael Baker, ETX Capital:

"Es wäre ein Sprung ins Ungewisse, und mit dem Pfund Sterling würde es wahrscheinlich gerade so weitergehen wie in den vergangenen Jahren, mit neuen Tiefs, neuen Allzeit-Tiefs und Tiefs wie wir sie in vielen, vielen Jahren nicht erlebt haben."

Die Märkte rechnen beim Worst-Case-Szenario nicht nur mit Turbulenzen am Markt, sondern auch mit neuen Dämpfern in der europäischen Wirtschaft.

Seema Shah

“Zugegeben, die mathematische Wahrscheinlichkeit eines "No Deal-Brexit" ist gestiegen”, so die britische AnlagestrateginSeema Shah vom US-Vermögensverwalter Principal Global Investors. “Doch die Märkte hoffen immer noch, dass die Regierung keinen Irrtum von solch epischem Ausmaß begehen wird.”

Das Unterhaus hatte den ausgehandelten Vertrag der Regierung zu Fall gebracht.

“Auch wenn das Abkommen abgelehnt wurde: Die meisten Parlamentarier sind bestrebt, einen ungeregelten Austritt zu vermeiden”, sagte Portfoliomanagerin Karen Watkin vom Vermögensverwalter Alliance Bernstein. “Damit sind ein geänderter Deal und sogar gar kein „Brexit“ durchaus immer noch das realistischste Ergebnis.”

su

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