In Paris und anderen Städten Frankreichs sind erneut die Gelbwesten auf die Straße gegangen. Sie kritisierten an diesem Wochenende vor allem die Gewalt, die aus ihrer Sicht bei den wöchentlichen Demonstrationen von der Polizei ausgeht.
In Paris und anderen Städten Frankreichs sind erneut die Gelbwesten auf die Straße gegangen. Standen bisher die Forderungen nach niedrigeren Steuern im Mittelpunkt, kritisierten die Demonstranten dieses Wochenende vor allem die Gewalt, die aus ihrer Sicht bei den wöchentlichen Demonstrationen von der Polizei ausgeht. Insgesamt gab es landesweit laut offiziellen Angaben etwa 60.000 Protestierende.
Viele Verletzte
Antonio Barbetta, der den Protest in Paris mit organisiert hat, erklärt:
"Dieser Einsatz der Polizei ist übertrieben. Ich kenne viele, die verletzt wurden, und ich kann Ihnen sagen, dass diese Menschen völlig friedlich sind. Ich selbst bin gegen alle Formen von Gewalt auf beiden Seiten - Demonstranten und Polizeikräfte. Mir tut es leid, dass es auf beiden Seiten Opfer gab, aber seien wir realistisch: Es gibt viel mehr Opfer auf der Seite der Gelbwesten-Demonstranten, als auf der Seite der Polizei."
Viele Demonstranten trugen aufgeschminkte Wunden, Verbände und Augenklappen, um sich mit den Opfern zu solidarisieren. Es waren aber auch mehrere bei vorherigen Demonstrationen verletzte Gelbwesten gekommen - darunter Patrick Galliant, der am Auge verletzt wurde. Er sagt: "Ich fand es wichtig, dass ich heute hier bin, um meine Geschichte zu erzählen, als Opfer. Denn ich denke, ich hätte nie verwundet werden dürfen. Ich bin kein Hooligan, ich bin kein schwarzer Block, ich bin nicht jemand, der die Polizei angreift."
Auch Jerome Rodrigues, den vor wenigen Tagen ein Geschoss am Auge getroffen hatte, war dabei.
Seit Beginn der Proteste im November wurden nach offiziellen Angaben rund 1.000 Polizisten und 1.700 Demonstranten verletzt.