#EUroadtrip: Die Wirtschaftskrise zwang viele junge Spanier dazu, ihr Land zu verlassen

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Von Euronews
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#EUroadtrip: Euronews ist in Spanien angekommen. In Cordoba sprechen wir mit einer jungen Spanierin, die während der Wirtschaftskrise nach Österreich auswanderte. Damit war sie nicht allein: Etwa 800.000 junge Menschen waren gezwungen Spanien zu verlassen.

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Spanien ist nach Portugal die zweite Nation, die Euronews auf einer zehn Wochen langen Reise durch mehrere europäische Länder besucht. Wir wollen herausfinden, was die Menschen vom nächsten Europaparlament erwarten.

Unser Roadtrip, unsere Reise durch Europa, führt uns dieses Mal nach Cordoba in Spanien. Euronews-Reporterin Cristina Giner interviewt dort Silvia Arenas, die Spanien 2012 verlassen hat und nach Österreich ging.

Damit war sie nicht allein: Schätzungen zufolge haben etwa 800.000 junge Spanier während der Wirtschaftskrise ihr Land verlassen.

Euronews: Was hast du dort gemacht? Welchen Job hast du gefunden?

Arenas: "Zuerst habe ich in einem Fastfood-Restaurant gearbeitet, da ich kein Deutsch gesprochen habe. Ich blieb mehrere Monate und lernte Deutsch bis ich schließlich einen Job in einem Import-/Exportunternehmen fand. Da habe ich dann Importe und Exporte nach Spanien organisiert."

Euronews: Was hat dich bei deiner Rückkehr am meisten geschockt? Hat sich das Land erholt?

Arenas: Ich habe nicht gemerkt, dass sich das Land erholt hat und schon gar nicht die Stimmung der Menschen. Ich glaube nicht, dass die Menschen sich erholt haben.

Euronews: Worin bestehen die Hauptunterschiede zu anderen europäischen Ländern? Zwischen Österreich, wo du gelebt hast, und Spanien? In Bezug auf die Arbeit zum Beispiel.

Arenas: Die Österreicher sind alle viel organisierter und standardisierter. Zumindest in der Firma, in der ich gearbeitet habe. Die Mitarbeiter wussten genau, was sie zu tun hatten. Sie machen ihre Arbeit und gehen nach Hause, das wars. Hier muss man immer etwas mehr geben.

Euronews: Und was machst du jetzt hier?

Arenas: Im Moment arbeite ich für ein österreichisches Unternehmen. Wir verkaufen Industriemaschinen, übernehmen den technischen Service und verkaufen Ersatzteile, falls etwas kaputtgeht. Außerdem kümmern wir uns um die Software der Maschinen.

Euronews: Wirst du bei der Europawahl wählen gehen?

Arenas: Ja, ich denke schon. Ich habe eigentlich immer abgestimmt, wenn ich konnte, selbst als ich im Ausland war.

Euronews: Glaubst du, dass die Europäische Union bei der Gestaltung von Spaniens Zukunft helfen kann?

Arenas: Ich denke schon. Die Europäische Union sollte unsere Länder vereinen anstatt uns immer weiter voneinander zu entfernen. Jedes Land will die Dinge selbst in die Hand nehmen. Wenn wir alle vereint sind und uns gegenseitig helfen, können wir stärker sein. Wir brauchen Hilfe von Europa und Europa braucht Spanien.

Euronews: Fühlst du dich europäisch?

Arenas: Ich habe mich schon immer europäisch gefühlt.

Dieser Artikel ist Teil einer Serie von Euronews. Die anderen Geschichten finden Sie in unserer Übersicht: #EUroadtrip | Euronews berichtet vor den Europawahlen aus der EU

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