Spitzelaffäre: Credit Suisse-Chef Thiam gibt Rücktritt bekannt

Der Konzernchef der Schweizer Großbank Credit Suisse, Tidjane Thiam, wird zum 14. Februar von seinem Posten zurücktreten. Das teilte das Kreditunternehmen am Freitag mit.
Thiam stand wegen einer bankinternen Spitzelaffäre schwer unter Druck. Zwei führende Manager waren auf Anweisung aus der Konzernspitze beschattet worden.
Nachfolger wird Thomas Gottstein, bisheriger Geschäftsführer der Bank in der Schweiz. Er freuet sich auf die neue Aufgabe:
Thiam ließ im Zuge des Rückzugs mitteilen, dass er das Vorgefallene bedauere. Er habe jedoch keine Kenntnis von der Beschattung gehabt.
Die beiden Spitzelfälle hatten international für Schlagzeilen gesorgt: Zuerst war bekannt geworden, dass der Vermögensverwalter Iqbal Khan beschattet worden war. Später hatte die Bank eingeräumt, dass auch der ehemalige Personalchef im Auftrag eines Vorstandskollegen überwacht worden war.
Medienberichten zufolge will die Schweizer Finanzaufsichtsbehörde Finma die Untersuchung gegen die Credit Suisse weiterführen.
Der Börsenkurs der Bank sackte zeitweise um bis zu fünf Prozent ab, erholte sich danach aber wieder etwas.