Putschversuch gegen Maduro: US-Söldner gefangengenommen

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Von su mit dpa
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Das venezolanische Staatsfernsehen hat ein Video gezeigt, in dem ein US-Bürger offenbar gesteht, den Sturz von Präsident Nicolas Maduro geplant zu haben

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Das venezolanische Staatsfernsehen VPI hat ein Video gezeigt, in dem ein US-Bürger offenbar gesteht, den Sturz von PräsidentNicolás Maduro geplant zu haben. Er sei angewiesen worden, den Flughafen von Caracas zu sichern und die Landung eines Flugzeugs zu ermöglichen, das Maduro in die USA bringen sollte, sagte Luke Denman, ein ehemaliges Mitglied der US Special Operations Forces ("BBC") in dem Video. Denman sagte, er und Airan Berry seien von Jordan Goudreau, einem amerikanischen Militärveteran, von der privaten Sicherheitsfirma Silvercorp USA, Florida, mit der Durchführung der Operation beauftragt worden.

Er sei Mitte Januar nach Kolumbien geflogen, wo er venezolanische Kämpfer ausbilden sollte, sagte Denman in dem Video, das VPI am Mittwochnachmittag (Ortszeit) ausstrahlte. Die Gruppe plante demnach, nach Caracas zu fahren, Venezuelas Hauptstadt «zu sichern» und Kontrolle über den internationalen Flughafen Simon Bolivar zu erlangen. Dann sollte Maduro festgenommen werden.

In einer Pressekonferenz beschuldigte Maduro US-Präsident Donald Trump als “direkten Chef dieser Invasion” - Deckname "Operation Gedeon".

Venezuela hat Luke Denman und 12 weitere am Wochenende festgenommene Personen als "Söldner" bezeichnet, deren bewaffneter Überfall vereitelt worden sei. Anfang Woche war er zusammen mit anderen Männern in einem Speedboot an der Küste des südamerikanischen Landes festgenommen worden ("20min"). Weitere acht «Söldner-Terroristen» seien nach venezolanischen Angaben bei Kämpfen getötet worden. Die USA haben jede Beteiligung bestritten.

US-Außenminister Mike Pompeo:

"Es gab keine direkte Beteiligung der US-Regierung an dieser Operation. «Wenn wir beteiligt gewesen wären, dann wäre sie anders verlaufen.» Sollte es sich wirklich um US-Amerikaner handeln, würde man aber alles daransetzen, sie zurückzubekommen.

Auch Oppositionspolitiker und Maduro-Herausforderer Juan Guaidó wies jede Beteiligung am Coupversuch von sich.

"KOPFGELD" FÜR MADURO

Maduro hat Trump oft vorgeworfen, er versuche, in das Land einzumarschieren und ihn zu stürzen.

Der venezolanische Präsident sagte, die festgenommenen Amerikaner würden einen fairen Prozess bekommen. Zum Aufenthaltsort der Männer machte er keine Angaben. Es ist unklar, ob sie Zugang zu einem Anwalt haben.

Kritiker halten der autoritären Maduro-Regierung vor, schon öfter Invasionsversuche inszeniert zu haben, etwa um gegen die Opposition vorzugehen.

Die USA hatten Maduro im März des Drogenhandels angeklagt und eine Art Kopfgeld von 15 Millionen Dollar ausgesetzt.

Die US-Regierung gilt als erbitterte Gegnerin Maduros. Er ist seit 2013 in Venezuela an der Macht. Seither haben mehr als 4,5 Millionen Menschen (von knapp 32 Millionen, Schätzung für 2018) das Land verlassen. Das einst reiche Venezuela steckt in einer tiefen wirtschaftlichen Krise, Strom-, Wasser- und Gesundheitsversorgung sind nahezu zusammengebrochen, Grundnahrungsmittel knapp. Das südamerikanische Land mit den größten bekannten Erdölreserven gilt als einer der korruptesten Staaten weltweit.

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