Leila Taalo kehrt zurück in die Stadt, wo sie gegen ihren Willen versklavt und vergewaltigt wurde.
Es ist ein Ort des Grauens. Leila Taalo kehrt zurück in die Stadt, wo sie gegen ihren Willen versklavt und vergewaltigt wurde.
Kasr al-Mihrab, im Nordwesten des Irak. 2014 wurde Yesidin Leila zusammen mit ihrer Familie, ihrem Mann und ihren Kindern von militanten Kämpfern des sogenannten Islamischen Staats gezwungen, zum Islam zu konvertieren. Mit vielen anderen musste sie für den IS arbeiten. Schließlich verkaufte man sie als Sexsklavin.
Leila wurde über Monate hinweg immer wieder an andere Männer verschenkt oder verkauft. Ein Saudi, der 6.000 Dollar für sie bezahlte, war Mitglied der "Religionspolizei" des Islamischen Staates. Er hatte zu Hause einen privaten Sklavenmarkt, über den er Frauen online kaufte und verkaufte.
Leila wurde während dieser Zeit zweimal schwanger - man zwang sie, beide Kinder abzutreiben. Obwohl der IS keine Abtreibungen vorsieht, auch nicht für Menschen, die von der Miliz als Sklaven gehalten werden.
Sexsklaverei wird im Islamischen Staat mittels religiöser Gründe gerechtfertigt, erklärt Bill Wiley von der Kommission für internationale Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht, die hinsichtlich Völkermord und Kriegsverbrechen ermittelt:
Mit Hilfe von Schmugglern und einem Lösegeld können Leila und ihre Kinder schließlich aus den Fängen des IS fliehen.
Von den insgesamt mehr als 6.400 Jesiden, die im August 2014 entführt wurden, konnten bislang rund 3.500 entkommen. Fast 3.000 Menschen werden noch immer vermisst.