Air France-Rettung: Droht trotz Finanzhilfe ein Stellenabbau?

In Frankreich haben die Gespräche zwischen der Fluggesellschaft Air France und Gewerkschaften über die Zukunft Tausender Arbeitsplätze begonnen.
Aufgrund der schwierigen Lage durch die Corona-Pandemie plant die Airline mindestens 6.500 der 41.000 Jobs zu streichen, das entspricht rund 16 Prozent. Auch bei der Tochtergesellschaft "HOP!" ist ein radikaler Stellenabbau vorgesehen. Hier sind mehr als 1.000 von insgesamt 2.400 Arbeitsplätzen in Gefahr - fast die Hälfte aller Jobs.
Fluggesellschaften mit massiven Verlusten
Der Staat will nun der Holdinggesellschaft Air France-KLM unter die Flügel greifen. Es wurden Finanzhilfen in Höhe von sieben Milliarden Euro zugesagt.
Nach Schätzung der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung IATA stehen sämtliche Fluggesellschaften, aufgrund der Corona-Pandemie, vor einem Verlust von mindestens 75 Mrd. Euro.
Portugal: Staatshilfen für Tap Air
Auch bei TAP Air Portugal springt der Staat als Retter ein. Portugals Finanzminister João Leão erklärte, man übernehme die Kontrolle über die wegen der Corona-Pandemie schwer angeschlagene Fluggesellschaft.
Um die Airline zu retten, hatte die sozialistische Regierung zuvor mit einer Zwangsverstaatlichung der Fluggesellschaft gedroht, falls keine Einigung mit den privaten Investoren zustande kommen sollte. Auch eine Insolvenz war zeitweilig in Erwägung gezogen worden.