Air France-Rettung: Droht trotz Finanzhilfe ein Stellenabbau?

Air France-Beschäftigte demonstrieren vor dem Hauptsitz des Unternehmens
Air France-Beschäftigte demonstrieren vor dem Hauptsitz des Unternehmens Copyright Christophe Ena/AP Photo
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Von Sebastian Zimmermann mit dpa, AP
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In Frankreich haben die Gespräche zwischen der Fluggesellschaft Air France und Gewerkschaften über die Zukunft Tausender Arbeitsplätze begonnen. Auch bei TAP Air Portugal springt der Staat als Retter ein.

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In Frankreich haben die Gespräche zwischen der Fluggesellschaft Air France und Gewerkschaften über die Zukunft Tausender Arbeitsplätze begonnen.

Aufgrund der schwierigen Lage durch die Corona-Pandemie plant die Airline mindestens 6.500 der 41.000 Jobs zu streichen, das entspricht rund 16 Prozent. Auch bei der Tochtergesellschaft "HOP!" ist ein radikaler Stellenabbau vorgesehen. Hier sind mehr als 1.000 von insgesamt 2.400 Arbeitsplätzen in Gefahr - fast die Hälfte aller Jobs.

Fluggesellschaften mit massiven Verlusten

Der Staat will nun der Holdinggesellschaft Air France-KLM unter die Flügel greifen. Es wurden Finanzhilfen in Höhe von sieben Milliarden Euro zugesagt.

Nach Schätzung der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung IATA stehen sämtliche Fluggesellschaften, aufgrund der Corona-Pandemie, vor einem Verlust von mindestens 75 Mrd. Euro.

Portugal: Staatshilfen für Tap Air

Auch bei TAP Air Portugal springt der Staat als Retter ein. Portugals Finanzminister João Leão erklärte, man übernehme die Kontrolle über die wegen der Corona-Pandemie schwer angeschlagene Fluggesellschaft.

Der Staat wird 72,5% von TAP SGPS übernehmen, dadurch ist die Geschäftsführung des Unternehmens gesichert. Die restlichen 26,5% bleiben in der Hand privater Aktionäre. Auf diese Weise sind wir in der Lage, das Darlehen an TAP freizugeben und den Bankrott eines für Portugal lebenswichtigen Unternehmens zu verhindern.
João Leão
Portugals Finanzminister

Um die Airline zu retten, hatte die sozialistische Regierung zuvor mit einer Zwangsverstaatlichung der Fluggesellschaft gedroht, falls keine Einigung mit den privaten Investoren zustande kommen sollte.  Auch eine Insolvenz war zeitweilig in Erwägung gezogen worden.

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