Der israelische Ministerpräsident ist wegen Korruption angeklagt. Die Menschen, die seit Wochen gegen ihn auf die Straße gehen, werfen ihm aber auch eine falsche Corona-Politik vor.
In Israel haben erneut tausende Menschen vor dem Amtssitz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert. Sie forderten den Rücktritt des Politikers. Auf Transparenten stand "Genug von Dir" und "Geh weg". Die Demonstrationen gegen Netanjahu finden seit einigen Wochen jeden Samstag statt und haben regelmäßig tausende Teilnehmer.
Netanjahu ist ist wegen Korruption angeklagt. Außerdem steht er wegen seiner Corona-Politik in der Kritik. Die Demonstranten warfen ihm vor, die Corona-Einschränkungen in Israel zu rasch gelockert und so eine zweite Infektionswelle ermöglicht zu haben. Die Behörden in Israel zählen inzwischen über tausend Corona-Tote. Angesichts von 26.000 Infizierten derzeit wird über einen neuen landesweiten Lockdown nachgedacht. Zuletz verhängten die Behörden neue strikte Beschränkungen in 30 besonders betroffenen Orten.
Netanjahu nannte die Demonstranten "Linksextreme" und "Anarchisten". Er betonte, er wolle trotz der Vorwürfe gegen ihn im Amt bleiben.