Viele mit den Eltern obdachlos: Wegen Covid-19 immer mehr Straßenkinder in Belgrad

Belgrad
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Von Euronews
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Die Plastik- und Aluminiumdosen-Einsammler in Belgrad sind meist Kinder, die in bitterer Armut leben. Seit Beginn der Pandemie bekommen sie immer mehr Konkurrenz. Im "Svratiste" bekommen sie etwas zu essen.

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"Svratiste" heißt das Zentrum für Straßenkinder in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Seit Beginn der Pandemie kommen hier weit mehr Kinder und Jugendliche, um zu essen, sich zu waschen, sich aufzuwärmen. Nicht alle haben keine Eltern mehr. Die meisten leben mit ihren Eltern auf der Straße. Und in Belgrad fallen seit Beginn der Pandemie immer mehr Menschen durch das soziale Netz, so dass immer mehr Familien in Verschlägen auf der Straße leben müssen.

Eines haben alle hier gemeinsam, wie die Leiterin des Straßenkindertreffpunkts Mina Lukic erklärt:

"Sie leben alle in extremer Armut. Sie arbeiten alle auf der Straße, sammeln Plastik und Dosen."

Vor der Coronaviruspandemie erhielten die Kinder für ein Kilo eingesammeltes Plastikmaterial etwa 15 Cent, jetzt sind es nur noch 5. Ähnlich ist es bei den Dosen, die sie sammeln. Die Konkurrenz ist größer, mehr Menschen sammeln jetzt auf den Straßen.

Bosko Markovic ist heute ein Teenager. Vor fünf Jahren kam er zum ersten Mal hierher. Er meint: "Das Zentrum für Straßenkinder hat mir sehr geholfen, einmal gehe ich jetzt in die Schule, zum anderen bin ich ein besserer Mensch geworden."

Das ohnehin schon schwere Leben der Straßenkinder von Belgrad ist durch die Pandemie noch schwieriger geworden.

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