Paris: Verdächtiger 38 Jahre nach Anschlag auf jüdisches Restaurant verhaftet

Paris: Verdächtiger 38 Jahre nach Anschlag auf jüdisches Restaurant verhaftet
Copyright Christophe Ena/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
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Von euronews
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38 Jahre nach einem Anschlag auf ein jüdisches Restaurant in Paris ist einer der Tatverdächtigen in Frankreich festgenommen worden.

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38 Jahre nach einem Anschlag auf ein jüdisches Restaurant in Paris ist einer der Tatverdächtigen in Frankreich festgenommen worden. Abou Zayed wurde am Freitag von Norwegen ausgeliefert und am Samstag einem Haftrichter in der französischen Hauptstadt überstellt. Ihm wird Mord und versuchter Mord vorgeworfen.

Er soll einer von drei bis fünf Attentätern gewesen sein, die am 9. August 1982 im jüdischen Viertel Marais das Restaurant Jo Goldenberg überfallen haben. Die Männer warfen zunächst eine Handgranate in die Gaststätte und schossen dann in und vor dem Restaurant um sich. Sechs Menschen wurden getötet und 22 verletzt. Der Anschlag wurde schnell der palästinensischen Terrorgruppe Abou Nidal zugeschrieben. 

Opfer hoffen nach fast 40 Jahren auf Gerechtigkeit

Fast 40 Jahre später haben die Opfer die Hoffnung auf Gerechtigkeit nicht aufgegeben, so Guillaume Denoix de Saint Marc, Gründer des Opferhilfevereins (AfVT - "Französischer Verein für Terrorismusopfer): "Es gibt einen harten Kern von etwa 20 Opfern und Angehörigen, die weiter kämpfen. Besonders ein Mann, der verletzt wurde, als er 17 war und die Familien einiger Ermordeter. Der Fall ist nicht abgeschlossen und für die Familien immer noch von Bedeutung."

Der jetzt verhaftete Verdächtige ist gebürtiger Palästinenser, lebt seit 1991 in Norwegen und ist seit 1997 norwegischer Staatsbürger. Frankreich hatte bereits 2015 vergeblich seine Auslieferung gefordert, da Norwegen Staatsbürger nicht auslieferte. Seit dem vergangenen Jahr gilt aber ein Auslieferungsabkommen zwischen Oslo und der EU.

Die französische Justiz hat in dem Fall drei weitere Auslieferungsanträge gestellt, die zwei Verdächtige in Jordanien und einem im Westjordanland betreffen, darunter auch der mutmaßliche Drahtzieher des Anschlags. Jordanien verweigert die Auslieferung jedoch bisher.

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